Pakistan boykottiert die Afghanistan-Konferenz: Rückschlag für den Frieden am Hindukusch?

Pakistan zeigt sich empört über den Luftangriff der ISAF auf einen pakistanischen Grenzposten – und verweigert die Teilnahme an der zehnten Afghanistan-Konferenz am Montag in Bonn. Wird der Friedensprozess am Hindukusch dadurch gefährdet?

Ab Montag findet auf dem Petersberg in Bonn die zehnte Afghanistan-Konferenz statt. Dort will die Internationale Staatengemeinschaft über die Zukunft Afghanistans beraten. Unter anderem sollen Gespräche mit den Taliban aufgenommen werden. Doch einer der wichtigsten Staaten am Hindukusch wird bei der Konferenz fehlen: Pakistan boykottiert die Tagung. Der Grund ist der Luftangriff US-amerikanischer ISAF-Truppen auf einen pakistanischen Grenzposten bei dem 24 Soldaten ums Leben gekommen sind. Im Anschluss an die Attacke protestierte die pakistanische Bevölkerung massiv gegen die USA.

Conrad Schetter 

Sollte Pakistan der Konferenz in Bonn in der kommenden Woche tatsächlich fern bleiben, wäre das ein herber Rückschlag für die Friedensbemühungen am Hindukusch. Denn das Land gilt als wichtige Verbindung zu den Taliban und ist für die ISAF auch von strategischer Bedeutung.

Über die Folgen eines pakistanischen Boykotts der Afghanistan-Konferenz haben wir mit Conrad Schetter vom Bonner Zentrum für Entwicklungsforschung gesprochen. Er gehört zu den renommiertesten Afghanistan-Experten Deutschlands und erläutert die Rolle Pakistans im Konflikt am Hindukusch.

Redaktion