Piratenpartei: Der Streit um den bezahlten Vorstand

Die Spitze der Piraten arbeitet ohne Bezahlung. Das macht die Politiker unabhängig – aber auch arm. Jetzt tritt die politische Geschäftsführerin der Piraten, Katharina Nocun, ab. Muss die Partei ihre Bezahlpolitik überdenken?

Pirat ist ein Ehrenamt. Zumindest auf Bundesebene zahlt die Partei den Vorständen kein Gehalt. Dadurch bleiben die Politiker zwar unabhängig von der Partei, langfristig ist dieses Ehrenamt aber ohne finanzielle Sicherheit schwer zu stemmen.

Katharina Nocun 

Spenden aus den eigenen Reihen

Eigentlich müsste die Partei durch Mitgliedsbeiträge finanziell besser dastehen. Von den über 30.000 Mitgliedern zahlen aber nur etwa ein Drittel auch ihre Beiträge. Dadurch entgehen der Partei jährlich ca. 500.000 Euro.

Als Ausgleich möchte die Partei in Zukunft mehr Spenden eintreiben, um ihre Konten zu füllen. Auch mit Spenden aus den eigenen Reihen: Die Piraten in den Landesparlamenten haben verhältnismäßig viel Geld. Auf Bundesebene sind die Kassen leer. Deswegen ermuntert die Bundesschatzmeisterin Swanhild Götze die Piraten zur Umverteilung.

Masterarbeit geht vor

Katharina Nocun ist die Geschäftsführerin der Piraten. Noch. Denn beim Parteitag Ende November kandidiert sie nicht mehr: Studium, Nebenjob und ein de facto Vollzeitjob bei den Piraten ließen sich nicht vereinbaren. Jetzt möchte sie ihre Masterarbeit an der Uni Hamburg zu Ende schreiben. Vergraulen die Piraten die besten Leute aus ihren Reihen?

Darüber sprechen wir mit Katharina Nocun.

Katharina Nocun über die Finanzierung der Piraten-Vorständehttps://detektor.fm/wp-content/uploads/2013/11/Piraten_Nocun_WEB_1.mp3

Im Gegensatz zu anderen Parteien bekommen wir keine Großspenden von Unternehmen; das macht mich aber nicht unglücklich. – Katharina Nocun