Präsidentenwahl im afrikanischen Benin: Opposition spricht von Wahlmanipulation

In Benin machen sich Zweifel am Wahlergebnis breit. Der Herausforderer des momentanen Machthabers wittert sogar Wahlbetrug. Was ist dran an den Vorwürfen? Ein Stimmungsbericht.

Herausforderer Adrien Houngbédji, der bei den Präsidentschaftswahlen gegen den amtierenden Präsidenten Boni Yayi angetreten war, weigert sich weiterhin, das Wahlergebnis anzuerkennen. Sein Vorwurf: Im neuen, computergestützten Wählerverzeichnis LEPI wären 1,5 Millionen Wahlberechtigte nicht gemeldet gewesen, weswegen Houngbédji die Wahl verloren hat. Seine Anhänger demonstrieren nun gegen das Wahlergebnis, das vom Verfassungsgericht allerdings bereits bestätigt wurde.

Brisant wird die Angelegenheit dadurch, dass Boni Yayi in einen großen Betrugsskandal verwickelt ist. Im vergangenen Sommer flog der ICC Skandal auf. Die Firma versprach ihren Anlegern Renditen von bis zu 200 Prozent – dahinter verbarg sich allerdings lediglich ein Schneeballsystem. Mit dem Geld neuer Anleger wurden also alte Anleger ausbezahlt. Über 100.000 Beniner verloren so ihre gesamten Ersparnisse. Eine gute Ausgangslage für die Opposition also.

Über die Situation in dem westafrikanischen Land und die Entwicklungen nach der dortigen Wahl haben wir mit Melanie Meier, einer Journalistin vor Ort, gesprochen.