Private Militärfirmen in Krisengebieten

Dunkles Geschäft mit dem Krieg

Private Militärfirmen beteiligen sich an Kriegen weltweit. Doch es fehlt ihnen nicht nur die demokratische Legitimation. Die strafrechtliche Verfolgung von Gewalttaten gestaltet sich schwierig.

Militärfirmen aus Deutschland und der Welt

Die Liste privater Militärfirmen ist lang. Sie heißen Sewa Security Services, Global Strategies Group oder Asgaard German Security Guards. Sie kommen aus Russland, Großbritannien oder Deutschland. Sie operieren in Kriegsgebieten weltweit und verstehen sich mal als Sicherheitsdienstleister, mal als Berater. Sie agieren auch als militärische Streitkräfte im Ausland, als Armee ohne staatliche Kontrolle.

Wir wissen, dass solche Firmen, etwa in Afghanistan, auch in lokale Machtkämpfe verwickelt waren, weil sie Verbindungen zu lokalen Warlords oder Clans unterhalten. – Andrea Schneiker, Sozialwissenschaftlerin an der Universität Siegen

In Deutschland genehmigt der Bundestag Auslandseinsätze der Bundeswehr mit einem Mandat. Man spricht deshalb von einer Parlamentsarmee. Asgaard und weitere deutsche private Militärunternehmen entziehen sich dieser demokratischen Legitimation.

Der Aufstieg von „Academi“

Das bekannteste private Militärunternehmen ist die US-amerikanische Firma Academi (früher Blackwater), der im „Krieg gegen den Terror“ ein beispielloser Aufstieg gelang. Recherchen eines amerikanischen Investigativjournalisten haben enthüllt, welche Machtposition Academi im Nahen Osten während des Irakkriegs eingenommen hat. Dadurch ist auch dokumentiert, wie der Krieg teilweise privatisiert wurde.

Über die Auswirkungen von privaten Militärfirmen in Kriegsgebieten spricht detektor.fm-Moderatorin Amelie Berboth mit Andrea Schneiker. Sie ist Sozialwissenschaftlerin an der Universität Siegen und forscht zu militärischen Strukturen im Ausland.

Wir haben hier oft eine faktische Straflosigkeit.Andrea Schneiker 

Redaktion: Sarah Mahlberg, Sebastian Blum

Moderation