Pro und Contra Volkszählung: “Inventur der Bevölkerung”

Den letzten Zensus in Deutschland gab es 1987 – seitdem hat sich einiges verändert. Ab Montag wird neu gezählt: Statistiker erhoffen sich neue Erkenntnisse, Kritiker warnen vor Datenmissbrauch. Pro und Contra zur Volkszählung.

Wenn es ab Montag bei Ihnen an der Tür klingelt, sollten Sie vielleicht besser aufmachen. Denn Montag beginnt der Zensus – die erste Volkszählung in Deutschland seit Jahrzehnten. Dann schwärmen 80.000 Interviewer aus, und haben einige Fragen im Gepäck.

Klaus Pötzsch 

Aber was wird dort genau gefragt, was geschieht mit den Daten und warum macht man das überhaupt?

Darüber haben wir mit Klaus Pötzsch vom Statistischen Bundesamt gesprochen. Er nennt im Gespräch den Zensus eine notwendige „Inventur der Bevölkerung“ und erklärt, warum er sich als Statistiker besonders auf die absolute Bevölkerungszahl freut.

Der Zensus ist in der Bevölkerung längst nicht unumstritten. Nicht wenige Menschen sehen es nicht ein, dass sie ihre persönlichen Daten preisgeben müssen beziehungsweise über die Meldeämter einfach eingerechnet werden.

Sie protestieren seit Monaten gegen die Volkszählung und sehen darin einen weiteren Schritt auf dem Weg zum „Gläsernen Bürger“.

Wir haben mit einem Kritiker der Volkszählung gesprochen und nach den genauen Gründen für den Protest nachgefragt: Michael Ebeling von der Initiative AK Zensus. Er kritisiert im Interview, dass der Bund die Bevölkerung im Vorfeld nur unzureichend informiert habe und erklärt, dass die nicht-anonymisierten Daten bei allen Sicherheitsmaßnahmen nicht 100%ig vor Missbrauch geschützt werden könnten.