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Bild: Philippe Lopez | AFP

Proteste in Hongkong

Hongkong nach der „Regenschirm-Revolution“

Im vergangenen Jahr sind tausende Bürger Hongkongs monatelang auf die Straße gegangen, um für freie Wahlen zu kämpfen. Im Dezember ist die Bewegung mit der Räumung des letzten Protestlagers aus dem Fokus der weltweiten Öffentlichkeit verschwunden. Die Proteste sind jedoch weitergegangen. Was ist in der asiatischen Millionenmetropole übrig geblieben von den Protesten?

Die Regenschirm-Revolution

Im vergangenen Jahr sind viele Bewohner Hongkongs monatelang auf die Straße gegangen, um für ein demokratisches Wahlrecht zu kämpfen. Die ehemalige britische Kronkolonie und jetzige chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong hat damit in der schwersten politischen Krise seit der Rückkehr zu China gesteckt. Zehntausende Menschen hatten die Stadt zum Teil tagelang lahmgelegt. Die Proteste sind von Peking als illegal betrachtet worden. Über Wochen gab es im Zentrum Hongkongs zudem Protestlager. Die Regierung in Peking hat den Forderungen der Demonstranten stückweise nachgegeben, doch das hat den Protestlern nicht ausgereicht. Im Dezember 2014 sind dann von den Behörden nach und nach die Protestcamps aufgelöst worden. Jetzt herrscht in Hongkong wieder weitestgehend Ruhe, zumindest vordergründig.

Der Protest geht weiter

Auf dem Höhepunkt der Protestbewegung haben mindestens 100.000 Menschen für ein demokratisches Wahlrecht und eine freie Nominierung von Kandidaten in der halbautonomen chinesischen Stadt demonstriert. In den letzten Wochen vor der Räumung verharrte dann aber nur noch ein harter Kern von mehreren hundert Demonstranten auf den besetzten Straßen. Die Proteste hatten sich aber weiter fortgesetzt bis im Juni 2015 im Hongkonger Parlament über die umstrittene Wahlrechtsreform abgestimmt worden ist. Es kam jedoch zu einem Patt. Eine Einigung konnte nicht erzielt werden und der Vorschlag ist letztendlich abgelehnt worden. Doch der Protest geht weiter.

Nichtsdestotrotz stehen die  Hongkonger Bürger wiederholt auf der Straße, es geht hierbei um den Schutz der Hongkonger Identität und den Ausbau weiterer politischer Teilnaahmerechte. – Matthias Stephan Chinaexperte am „Mercator Institute for China Studies“.

Neue Proteste in Hongkong

Mittlerweile demonstrieren wieder dutzende Bürger auf Hongkongs Straßen. Was damals der gelbe Regenschirm als Symbol gewesen ist, sind heute BHs in allen Farben. Der Grund für diesen BH-Protest ist aber ein anderer. Denn ein Richter hat eine Frau zu dreieinhalb Monaten Haft verurteilt, weil sie einen Polizisten während einer Demonstration mit ihrer Oberweite „attackiert“ haben soll. Die verurteilte Frau hat ursprünglich gegen den Ausverkauf Hongkongs demonstriert.

Viele Hongkonger Bürger wollen einfach nicht mehr mitansehen wie Festlandchinesen unterschiedliche Produkte in Hongkong kaufen und zu günstigen Preisen auf dem Festland weiterverkaufen. – Matthias Stephan.

Wieder sehen sich einige Anwohner Hongkongs ihrer Rechte beraubt. Sind das die ersten Anzeichen neuer Großdemonstrationen nach der Regenschirm-Revolution? Darüber hat detektor.fm-Moderator Andreas Bischof mit Matthias Stepan gesprochen.  Er ist Experte für Politik, Gesellschaft und Medien in China am „Mercator Institute for China Studies“.

Matthias Stepan - arbeitet für das Mercator Institute for China Studies.

arbeitet für das Mercator Institute for China Studies.
Die chinesische Zentralregierung hat einen Vorschlag gemacht, um das Wahlrecht in Hongkong auszuweiten. Dieser Vorschlag hat aber ganz klar nicht den Vorstellungen der Hongkonger Bürger entsprochen, was sie sich von mehr Demokratie erwarten.Matthias Stepan
Proteste in Hongkong 04:09

Redaktion: Carsten Jänicke

 

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