Seitdem Tahir-ul-Qadri im vergangenen Dezember aus Kanada in sein Heimatland Pakistan zurückgekehrt ist, hat der Prediger für politisches Aufsehen gesorgt.
Revolution ausgerufen
Mit dem „Marsch der Millionen“ von Lahore nach Islamabad mobilisierte er am Montag zehntausende Menschen. Heute morgen rief er vor seinen Anhängern in Islamabad zur Revolution auf. Gleichzeitig ordnete der Oberste Gerichtshof des Landes an, den Regierungschef Raja Pervez Ashraf festzunehmen. Ihm werden Korruption und Vetternwirtschaft vorgeworfen. Ob ein Zusammenhang zwischen den beiden Ereignissen besteht, ist noch unklar.
Qadri fordert Neuwahlen
Im Zentrum der Forderungen des Predigers steht der Kampf gegen Korruption und soziale Ungleichheit. Er fordert zudem den Rücktritt der Regierung, die Bildung einer Übergangsregierung und anschließende Neuwahlen. Wahlen sind jedoch ohnehin schon im Frühjahr vorgesehen. Dabei könnte zum ersten Mal in der Geschichte Pakistans eine demokratisch gewählte Regierung eine solche ablösen.
Über den Prediger Tahir-ul-Qadri, die Festnahme des pakistanischen Regierungschefs und die aktuellen Entwicklungen in Pakistan sprechen wir mit Jochen Hippler. Er ist Friedensforscher an der Universität Duisburg-Essen.