Schmerzhafte Vergangenheitsbewältigung in Kambodscha: Prozess gegen Rote Khmer eröffnet

Mehr als 30 Jahre hat es gedauert, bis Anführer der Roten Khmer sich vor einem Völkermord-Tribunal für die Millionen Opfer ihrer Herrschaft veranworten müssen. Heute beginnt der Prozess gegen die vier höchsten noch lebenden Vertreter.

Durch Erschöpfung, Hunger, Krankheit, Folter oder Hinrichtung – im Regime der Roten Khmer kamen fast zwei Millionen Menschen ums Leben. Heute beginnt in Kambodschas Hauptstadt Phnom Penh der Prozess gegen vier Anführer der Roten Khmer. Sie müssen sich vor dem Völkermord-Tribunal wegen Völkermordes, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit verantworten.

Neben dem Ex-Staatschef Khieu Samphan ist der Chef-Ideologe und „Bruder Nummer 2“ Nuon Chea angeklagt. Auch der ehemalige Außenminister Ieng Sary und seine Frau Ieng Thirith, die Sozialministerin war, stehen vor Gericht.

Karl-Heinz Golzio vom indologischen Seminar der Universität Bonn erklärt, worum es hierbei geht, wieso die Anführer erst heute zur Verantwortung gezogen werden und welche Bedeutung der Prozess für die kambodschanischen Bevölkerung hat.

 

Durch Erschöpfung, Hunger, Krankheit, Folter oder Hinrichtung – im Regime der Roten Khmer kamen fast zwei Millionen Menschen ums Leben. Das war knapp ein Viertel der damaligen Bevölkerung Kambodschas.

Heute beginnt in Kambodschas Hauptstadt Phnom Penh der Prozess gegen vier Anführer der Roten Khmer. Sie müssen sich vor dem Völkermord-Tribunal wegen Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermords verantworten.

 

Über den Prozessauftakt und die Geschichte der Roten Khmer sprechen wir nun mit Karl-Heinz Golzio. Er arbeitet am indologischen Seminar der Universität Bonn.