Die Mission ist klar: den Klimawandel aufhalten. Und das Ziel steht auch fest: die Erderwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter begrenzen. Aber mit welchen Maßnahmen? Und in welchem Wirtschaftssystem?
Der Klimawandel macht den Menschen weltweit am meisten Angst. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Washingtoner Pew Research Centers. Und die Sorge ist berechtigt. Denn dass der Klimawandel stattfindet, ist kaum noch zu leugnen. Gletscher schmelzen, der Meeresspiegel steigt, es gibt zunehmend Wetterextreme und immer mehr Klimakatastrophen.
Deshalb stecken sich Regierungen ambitionierte Klimaziele. Sie wissen aber selbst kaum, wie sie diese erreichen könnnen. Besonders in den Industrienationen muss sich in kurzer Zeit viel ändern. Da stellt sich die Frage: Ist Klimaschutz in einem kapitalistischen System überhaupt möglich?
Einige wollen den Kapitalismus als Instrument verwenden, um den Klimawandel zu bekämpfen. Sie fordern dazu auf, nur noch in Unternehmen zu investieren, die grün und nachhaltig wirtschaften. Denn dann könnten sich nicht-klimaneutrale Firmen am Markt nicht mehr behaupten.
Es gibt aber auch die, die ein grundlegendes Umdenken fordern. Ihr Argument: Wachstum und Ressourcen sind nicht unendlich und ein kapitalistischer Klimaschutz nicht möglich. Man brauche daher eine Neuorganisation von Markt und Wirtschaft und eine gesamtgesellschaftliche Einstellung, die nicht mehr auf Wachstum ausgelegt ist.
Wer hat Recht? Kann Kapitalismus das Klima retten? Über die Debatte hat detektor.fm-Moderator Jan Philipp Wilhelm mit Dario Nassal und Maurus Jacobs von The Buzzard gesprochen.
Wir haben einen sehr ideologischen Streit, der auch sehr ideologisch geführt wird. Aber wenn es darum geht, was die Rolle des Staates ist, sehen wir auch hier wieder, dass es Gemeinsamkeiten gibt.Dario Nassal und Maurus Jacobs
Redaktion: Maria Zahn
Alle zwei Wochen wechseln wir die Perspektiven. Zwei Redakteure von The Buzzard diskutieren bei detektor.fm über aktuelle Debatten – der regelmäßige Perspektivwechsel im Mediendschungel.