Nebenverdienste im Bundestag

Rechts vor Links: CDU-ler hängen SPD bei Zuverdiensten ab

Die Zahlen zeigen: Jeder zweite CSU-Politiker verdient sich zu den Diäten was dazu. In der SPD sind es deutlich weniger. Auch fallen die Zuverdienste bei Unionspolitikern deutlich höher aus. Nur: woran liegt das? Und wann wird’s zum Problem?

Die Diäten von Politikern finden viele deutlich zu hoch: Etwas mehr als 9.000 Euro verdient ein Bundestagsabgeordneter im Monat. Ausreichend, sollte man meinen. Doch rund jeder vierte Volksvertreter verdient sich noch etwas dazu.

Neue Statistik sorgt für Diskussionen

Laut abgeordnetenwatch.de kommen die Politiker seit der Bundestagswahl 2013 zusammen auf 11,6 Millionen Euro Zuverdienst. Inoffiziell dürfte es noch mehr sein: da die Nebenverdienste nur in Stufen angegeben werden müssen und nicht in genauen Beträgen, sind die Angaben recht ungenau.

Der Streit über die Höhe von Nebenverdiensten bei Spitzenpolitikern ist nicht neu. Mal ist es die Opposition, die schärfere Regeln fordert, mal müssen sich Politiker für ihre hohen Nebeneinkünfte vor der Öffentlichkeit rechtfertigen.

Gerade die CDU wehrt sich schon seit Jahren gegen mehr Transparenz. Bei einem Blick in die Statistik zeigt sich möglicherweise auch, wieso. Die Nebenverdienste der Konservativen sind besonders hoch, nicht nur in Deutschland. Auch im EU-Parlament führen CDU-Politiker die Liste der Topverdiener an.

Höhere Nebenverdienste bei den Konservativen

Auffällig häufig verdienen sich die Politiker der Unionsparteien CDU und CSU etwas dazu: In den Top Ten der Zuverdienste kommen ausschließlich Politiker der beiden Schwesterparteien vor. Die dritte Regierungspartei, die SPD, ist deutlich seltener und mit erheblich geringeren Nebeneinkünften in der Auflistung zu finden.

Aber woran liegt’s? Haben Unionspolitiker mehr Zeit oder sind SPD-Abgeordnete einfach weniger qualifiziert? detektor.fm-Moderator Alexander Hertel hat mit Gregor Hackmack von abgeordnetenwatch.de darüber gesprochen.

Deutschland ist in der Korruptionsbekämpfung eher Schlusslicht. Und insofern brauchen wir noch eine viel größere Empörung, um die notwendigen Reformen auch durchzubekommen.Gregor Hackmack 

Redaktion: Rabea Schloz

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