Rockerszene in Deutschland: Ein Blick hinter die Kulissen

Die Rockerszene kommt nicht zur Ruhe: Am Wochenende hat es in Berlin erneut einen Anschlag auf einen führenden Kopf der Hells Angels gegeben. Die Polizei hat es schwer, in die rechtsfreien Räume der Biker einzudringen. Woran liegt das, und wie sind solche Banden intern organisiert?

Kay Wegermann 

Die Rocker präsentieren sich gerne als bürgernah. Sie versuchen sich in der Öffentlichkeit als harte Jungs mit weichem Kern zu geben und propagieren den Traum absoluter Freiheit auf zwei Rädern. Der Schein trügt jedoch. Die Bikerszene ist ein vernetztes System aus Unterstützern und Sympathisanten, womöglich bis in die Ermittlerkreise hinein. In der Szene teilt man sich ganze Landstriche mafiaartig auf und provoziert blutige Zusammenstöße bei Missachtung dieser territorialen Trennung.

Verwurzelung im kriminellen Milieu

Drogenhandel, Schutzgelderpressung, Körperverletzung und illegaler Waffenbesitz sind nur ein kleiner Auszug der vielen Straftaten, die von Rockergangs begangen werden. Dennoch hat es die Polizei oftmals schwer, an die Hintermänner zu gelangen. Wer auspackt und Details preisgibt, hat in den Augen der Rocker sein Leben verspielt.

Polizei geht aktiv gegen die kriminelle Parallelwelt vor

Im Großraum Berlin versucht die Polizei bestehende Strukturen zu zerschlagen. Das fällt schwer, da die Gangs aus vielen kleinen Splittervereinen bestehen. Diese werden kurzerhand abgemeldet und in einem anderen Bundesland neu gegründet. Mit groß angelegten Razzien wollte die Polizei die nötigen Beweise für die Machenschaften der Rocker finden. Der Erfolg solcher Aktionen blieb jedoch bescheiden.

Wie die Gangs organisiert sind und weshalb man ihrer so schwer habhaft wird, hat uns der Kriminalbeamte Kay Wegermann erklärt.

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