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Richtig durchgedrungen zu den Genossen ist Martin Schulz auf dem SPD-Parteitag nicht. Foto: Sascha Schürmann | AFP
Bild: Sascha Schürmann | AFP

SPD-Parteitag für Koalitionsverhandlungen

„Führungskrise, dein Name ist Schulz“

Am Ende ist es doch knapper gewesen als von der Parteiführung erhofft: 56 Prozent der Delegierten auf dem SPD-Sonderparteitag haben für die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mit der Union gestimmt. Doch ob die Große Koalition tatsächlich fortgesetzt wird, ist längst nicht sicher.

Ja zu Koalitionsverhandlungen

Die Delegierten der SPD haben auf ihrem Parteitag leidenschaftlich über das Für und Wider einer neuen Großen Koalition debattiert. Nach mehr als 100 Redebeiträgen stand schließlich fest: Die SPD geht tatsächlich in Koalitionsverhandlungen mit der Union.

Das Ergebnis des Votums ist allerdings knapper als erwartet gewesen. Denn nur 56 Prozent der Delegierten haben für Verhandlungen mit CDU/CSU gestimmt. Und viele offenbar auch nur unter Vorbehalt: Hatten doch die Landesverbände Nordrhein-Westfalen und Hessen bereits vor dem Parteitag „substanzielle Nachbesserungen“ der Sondierungsergebnisse gefordert. Viele Delegierte wollen nur verhandeln, wenn Themen wie der Familiennachzug von Flüchtlingen und die sachgrundlose Befristung von Arbeitsverträgen nochmals auf den Tisch gelegt werden.

Für Schulz könnte es eng werden

Für Parteichef Martin Schulz ist das knappe Abstimmungsergebnis ein herber Rückschlag. Ihm ist es nicht gelungen, seine Partei vom GroKo-Kurs zu überzeugen. Entsprechend mau fiel der Applaus nach Schulz‘ Rede aus. Einen Vorgeschmack, wie es auch ohne Schulz gehen könnte, hat dafür Andrea Nahles geliefert. Ihr flammender Aufruf, mit der Union zu verhandeln „bis es quietscht“, ist vom Parteitag mit donnerndem Applaus belohnt worden.

Die staatspolitische Verantwortung der SPD hat gesiegt. – Hajo Schumacher, freier Journalist, SPD-Kenner und Autor

Was passieren muss, damit die gespaltene Partei wieder zusammenfinden kann und was das Votum des Parteitags für die Koalitionsverhandlungen bedeutet, darüber hat detektor.fm-Moderator Gregor Schenk mit dem Journalisten, SPD-Kenner und Autoren Hajo Schumacher gesprochen.

Hajo Schumacher - ist freier Journalist und Autor. Er findet, dass Martin Schulz für das schlechte Ergebnis beim SPD-Parteitag verantwortlich ist.

ist freier Journalist und Autor. Er findet, dass Martin Schulz für das schlechte Ergebnis beim SPD-Parteitag verantwortlich ist.
Martin Schulz hat eine Stunde lang rumgefloskelt und rumsalatet, das war echt schwer mit anzuhören. Führungskrise, dein Name ist Schulz.Hajo Schumacher
SPD-Parteitag stimmt für Koalitionsverhandlungen 09:05

Redaktion: Jan Philipp Wilhelm

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