Stadtgespräch | Die drittgrößte Stadt Thüringens ist pleite

Wer hoch steigt, kann tief fallen

Gera gehörte einst zu den reichsten Städten Deutschlands. Heute ist die Stadt pleite und muss ein strengen Sparkurs fahren.

Die ostthüringische Stadt Gera ist der Geburtsort von Otto Dix. Am bekanntesten sind seine Gemälde im Stil der „Neuen Sachlichkeit“. Von neuer Sachlichkeit kann man wohl auch in Bezug auf die aktuelle Stadtpolitik in Gera sprechen. Denn Gera ist pleite und muss zwangsläufig an allen Ecken und Enden sparen.

In den 1940er Jahren gehörte Gera zu den zehn wohlhabensten Städten. Durch ihre Textilwirtschaft ist die Stadt reich geworden.  Die dekadenten Villen aus der Zeit prägen noch heute das Stadtbild.  Aber die Stadt Gera ist pleite. Das Stadtwerk ist um 224 Millionen Euro verschuldet. Damit Gera überhaupt noch Geld vom Land Thüringen erhält, musste die Stadt ein Konsolidierungskonzept beschließen. In zehn Jahren sollen damit 100 Millionen gespart werden.

Kultur trotz pleite

Wie es den Geraern dabei geht und wie Kulturgüter wie die Dix-Sammlung trotzdem gerettet werden können – darüber haben wir mit Viola Hahn gesprochen. Die gebürtige Geraerin ist ist seit 2012 Oberbürgemeisterin der Stadt.

Es ist einfach auch unsere Pflicht als Stadt den Bürgern Kultur – das Theater zum Beispiel – zur Verfügung zu stellen.Dr. Viola Hahn