Stadtgespräch | Wird die Spree bald badetauglich?

Mit Kopfsprung in die Spree

Die Spree, die sich durch Berlin schlängelt, lädt nicht nur zur Bootstour ein, sie ist auch schön anzusehen. Bald bietet sie im Sommer vielleicht auch eine Erfrischung. Denn mit Hilfe eines Piltoprojektes soll sie sauberer werden.

Wiederbelebungsmaßnahmen

Wenn es in Berlin stark regnet, das passiert etwa 30 bis 40 mal im Jahr, kann die Kanalisation das Wasser manchmal nicht mehr fassen. Die Wassermassen spülen dann unter anderem Fäkalien und andere unappetitliche Rückstände in den stadtischen Fluss. Immerhin 5,3 Milliarden Liter Abwasser landen jedes Jahr in der Spree. Ein verschmutzter Fluss und Fischsterben sind die Folge. Dann hilft nur noch: Sauerstoff-Zufuhr. Das erledigt das Belüftungsschiff Rudolf Kloos.

Tanks halten Dreckwasser ab

Auch die Berliner Wasserbetriebe setzen sich schon für bessere Wasserqualität ein. Mit unterirdischen Betonbecken und mehr Platz in der Kanalisation wird schon einiges Abwasser abgefangen. Doch langfristig ist das keine Lösung. Das dachte sich auch der Berliner Ingenieur Ralf Steeg. Er hat sich Gedanken gemacht. Dabei entstand ein System zur Reinigung der Spree. An den Stellen, an denen das Dreckwasser der Stadt in den Fluss läuft werden Unterwassertanks installiert, hier wird das Abwasser aufgefangen. Ist der Regen überstanden wird es einfach in die Kanalisation und somit zum nächsten Klärwerk zurückgepumpt. So kommt das Abwasser gar nicht erst in das Wasser der Spree.

EU möchte saubere Flüsse

Auch die Europäische Union beschäftigt sich mit Umweltverschmutzungen und dreckigen Gewässern ihrer Mitgliedsstaaten. Bis 2021 sollen deshalb die Flüsse in der EU sauberer werden, so dass selbst bedenkenloses baden darin möglich wäre.

In unserer Serie “Stadtgespräch” haben wir mit Ralf  Steeg über eine saubere Spree  gesprochen. Er ist Diplomingenieur und hat ein System zur Reinigung der Berliner Spree entwickelt.

Durch die überlaufende Mischkanalisation werden die meisten Giftstoffe in den Fluss eingetragen.Ralf Steeg 

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Redaktion: Maria Mathias

 

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