Stadtgespräch | Erdogan bei Moschee-Eröffnung in Köln

„Er spaltet die Gesellschaft“

Am Samstag wird die DITIB-Zentralmoschee in Köln-Ehrenfeld offiziell eröffnet. Und zwar vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan höchstpersönlich.

Lang erwartete Eröffnungsfeier

Die DITIB-Zentralmoschee sollte eigentlich schon längst eröffnet sein. Die erste offizielle Eröffnungsfeier ist bereits vor Jahren geplant gewesen. Doch aufgrund von Baumängeln ist sie immer wieder nach hinten verschoben worden. Nun soll es am Samstag aber endlich soweit sein.

Erdogan eröffnet die Moschee offiziell

Für die geplante Feier ist eines sicher: Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan wird auch anwesend sein. Doch nicht nur das. Er eröffnet die größte Moschee Deutschlands sogar höchstpersönlich. Die ohnehin schon kritisierte Türkisch-Islamische Union (DITIB) verliert dadurch möglicherweise endgültig ihren Zuspruch. Denn die DITIB betreibt die Moschee und gilt schon länger als Erdogan-nah.

Herr Erdogan sorgt ja auch für Ärger aufgrund seiner Politik und seiner Ansicht, und das, was er als gewählter Präsident […] bis jetzt abgeliefert hat an Demokratieverständnis, das ist ja nicht gerade sehr viel. – Josef Wirges, Bezirksbürgermeister Köln-Ehrenfeld

Befürchteter Ausnahmezustand

Aufgrund Erdogans Anwesenheit rechnet die Kölner Polizei mit vielen Problemen. Bereits zahlreiche Demonstrationen sind angemeldet worden. Außerdem muss ein hohes Maß an Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden. Schließlich gilt der türkische Staatschef als einer der am stärksten gefährdeten Menschen der Welt.

Wie ist die Situation um die Eröffnungsfeier vor Ort? Das hat detektor.fm-Moderatorin Helena Schmidt Josef Wirges von der SPD gefragt. Er ist der Bezirksbürgermeister von Köln-Ehrenfeld.

Ich denke, die Menschen hier differenzieren. Sie können sagen: Erdogan spaltet die Gesellschaft, und wir müssen versuchen, mit denen, die hier sind, auch vernünftig weiterzuarbeiten.Josef Wirges 

Redaktion: Irma Klundt