Stadtgespräch | Werl: Kein Muslim als Schützenkönig

In Werl darf ein Muslim kein Schützenkönig sein

Bei Schützenvereinen denken viele an Männer in der Provinz mit grauem Schnauzbart, Bier trinkend und das Gewehr im Anschlag. Die neuesten Schlagzeilen über einen Schützenverein in Nordrhein-Westfalen scheinen das zu bestätigen.

Mithat Gedik ist ein Schützenkönig aus dem Bilderbuch – Mitte 30, Kaufmann und Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr. Die schwere silberne Königskette soll er laut dem Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften trotzdem abgeben. Wieso? Der vermeintliche Vorzeige-König ist Muslim, kein Christ.

Im zweiten Paragraph der Satzung der St. Georg Schützenbruderschaft Sönnern-Pröbsting heißt es: „Die Schützenbruderschaft ist eine Vereinigung von christlichen Menschen“. Gedik habe gar nicht erst Mitglied werden dürfen, sagt der katholische Dachverband und fordert deshalb die Abgabe der Königswürde.

Inzwischen – vielleicht auch, weil das öffentliche Interesse an dem Fall so groß ist – scheinen der Schützenverein und sein Dachverband jedoch nach einer anderen Lösung zu suchen. Welche das sein könnte und wie die Stimung in dem kleinen Ort Werl ist, hat uns Matthias Dietz, Lokaljournalist des Soester Anzeigers, verraten.