Strategiepapier zur Krebsforschung

Das Ende von Krebs?

„In zwanzig Jahren soll in Europa niemand mehr an Krebs sterben müssen“ – so lautet ein Strategiepapier zur Krebsforschung. Wie soll das erreicht werden?

Die gefährlichste Krankheit

Unbemerkt vermehren sie sich und zehren den eigenen Körper von innen heraus auf: Krebszellen. Werden sie entdeckt, kommt der Befund für viele Menschen einem Todesurteil gleich. Denn in Deutschland ist Krebs nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache. Fast jeder zweite Mensch erhält im Laufe seines Lebens die Diagnose Krebs. Doch die Chancen auf Heilung wachsen jedes Jahr.

Es gibt tolle Erfolge, aber leider gibt es noch sehr viele Krebsarten, wo wir immer noch in der Situation sind, dass Menschen relativ schnell nach der Diagnose versterben. Peter Liese, Mitglied der EVP und Arzt

Um das Risiko, an Krebs zu sterben, weiter zu verringern, hat die Europäische Volkspartei der Europäischen Komission ein Strategiepapier zur Krebsforschung vorgelegt.

Krebsforschung soll Krebs besiegen

Das ambitionierte Ziel ist, dass in zwanzig Jahren in der EU keiner mehr an Krebs stirbt. Um das zu erreichen, soll die Vernetzung bei der Krebsforschung verbessert werden. Bisher ist Gesundheit jeweils Sache der Mitgliedsländer. Dafür müssen auch die technischen Systeme unter den Staaten kompatibel gestaltet werden. Der wichtigste Vorschlag des Papiers betrifft aber die Finanzierung. Die EVP veranschlagt das Doppelte des derzeitigen Budgets. Peter Liese hat eine Idee, woher das Geld kommen könnte:

Wenn wir über mehr Geld für die Krebsforschung sprechen, dann soll das nicht auf Kosten anderer Krankheiten gehen. Sondern das soll ausdrücklich zusätzliches Geld sein und […] zum Beispiel in der Landwirtschaft kann man umstrukturieren und dann kann die EU da auch mit weniger Geld auskommen. – Peter Liese

Wie ließe sich dieser Plan umsetzen und wieso fordert die EVP das nicht für alle Krankheiten? detektor.fm-Moderatorin Carina Fron hat mit Peter Liese gesprochen. Er ist Mitglied der EVP, selbst Arzt und hat an dem Papier mitgewirkt.

Wir brauchen die Europäische Zusammenarbeit, weil man gute Forschung und auch spezialisierte Therapie nur machen kann, wenn man hohe Fallzahlen hat.Peter Liese  

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