Bereicherung statt Schmarotzertum

Migranten als Streitthema

Das Vorurteil besteht: Arbeitsmigranten kommen nur in die Bundesrepublik, um Sozialleistung zu beziehen. Die dazugehörige Debatte beinhaltet nichts Neues, die Argumente bleiben die gleichen. Dabei haben Länder wie Großbritannien längst gezeigt: Arbeitsmigration bereichert das Zuzugsland.

Die Arbeitsmigrations-Debatte hat längst das Kanzleramt erreicht: Angela Merkel rief dazu den „Arbeitskreis zu Armutsmigration“ ins Leben. Der soll verhindern, dass die Einwanderung von Migranten sich negativ auf den Sozial- und Arbeitsmarkt der Zuzugsländer auswirkt.

Befürchtet werden diese Folgen der Migrationswellen seit Jahrzehnten – und sind oftmals mit der EU-Erweiterung verknüpft. So wurde auch während der Osterweiterung der EU vor zehn Jahren kritisiert, die Migrationsländer würden unter einem Ansturm billiger Arbeitskräfte aus dem Osten leiden.

Ängste sind unbegründet

„Wir wollen sie (Migration, Anm.d.Red.) und wir sehen ihren Nutzen und ich finde, wir müssen sie auch akzeptieren.“Jochen Oltmer 

Die Migrationswelle Großbritanniens hat jedoch gezeigt: Zuwanderer sind nicht nur billiger, sondern oftmals auch besser ausgebildet. Ärmeren Familien ist die Migration hingegen finanziell gar nicht erst möglich. Auch in Deutschland sorgen Migranten für wirtschaftlichen Aufschwung: Türken, Russen, Vietnamesen und Polen bringen vor allem Unternehmensgründungen in Schwung.

Auch Jochen Oltmer, Migrationsforscher an der Universität Osnabrück, betont die Bereicherung des Arbeitsmarktes durch Migranten. Im Interview untersucht er die Vorurteile gegenüber der Arbeitsmigration und spricht über die Vorteile, die Zuwanderer dem Zuzugsland bieten.

Redaktion