Das Wasser weicht langsam zurück, aber ein Ende der Hochwasserkatastrophe auf dem Balkan ist noch nicht in Sicht. 20 Jahre nach dem Krieg stehen viele Menschen in der Region wieder vor dem Nichts.
„Wenn sich das Hochwasser verzieht, wird es eine Verwüstung freigeben, die auch jeden mitteleuropäischen Staat vor immense Herausforderungen stellen würde.“Charles du Vinage
Mehr als eine Million Menschen sind vom Hochwasser auf dem Balkan betroffen. In der 75.000-Einwohner Stadt Obrenovac südlich von Belgrad sind bisher zwölf Tote geborgen worden. Die Behörden rechnen damit, dass die Gesamtzahl der Toten von bisher rund 40 noch deutlich steigen wird.
Ins Bosnien sind vor allem die Landminen gefährlich. Könnten diese doch vom Wasser in Wohnviertel geschwemmt werden. Sie stammen aus der Zeit des Krieges in den Jahren 1992 bis 1995 und könnten Experten zufolge sogar in die Nachbarländer geschwemmt werden.
Über das Hochwasser und die Situation auf dem Balkan haben wir mit Charles du Vinage gesprochen, er lebt seit 2012 in Belgrad und ist Projektleiter für den Westbalkan bei der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung.