Überwachung durch Staatstrojaner

Zunehmende Unsicherheit?

Mit sogenannten Staatstrojanern soll die Polizei die Möglichkeit haben, sich in Software zu hacken. Polizeiliche Ermittlungen sollen damit effizienter werden. Doch staatliches Hacking birgt große Risiken für unsere Sicherheit.

Einsatz von Staatstrojanern

Die staatliche Überwachung von Computern und Handys, um etwa Terroranschläge zu verhindern und Ermittlungen voranzutreiben, ist erstmal nichts Neues. Staatliches Hacking über sogenannte Staatstrojaner ist in Deutschland allerdings nur selten zum Einsatz gekommen. Seitdem auch die Polizei Staatstrojaner einsetzen darf, dürfte sich diese Zahl allerdings erhöhen.

Privatsphäre und Sicherheit?

So eine Spähsoftware zu installieren, ist allerdings gar nicht so einfach. Um solche Staatstrojaner überhaupt auf andere Geräte einschleusen zu können, müssen Sicherheitslücken ausgenutzt werden. Privatunternehmen machen diese ausfindig – und verkaufen sie dann an die Regierung. Das bedeutet: Man meldet Sicherheitslücken nicht dem Hersteller, sondern verheimlicht sie und nutzt sie gezielt zur Überwachung. Das allein ist schon gefährlich. Denn damit riskiert man wissentlich gefährliche Eingriffe in Datenbanken, beispielsweise von Krankenhäusern, der Börse und sonstiger Infrastrukturen.

Ich rechne fest damit, dass ich, wenn ich alt bin, eine elektronische Sehhilfe oder einen Herzschrittmacher haben werde. Und das sind auch alles Softwaresysteme. Und da möchte ich auch eine klare gesetzliche Sicherheit haben, dass der Staat nicht doch Kenntnis von Sicherheitslücken in solchen Systemen hat und diese mir dann verschweigt. – Katharina Nocun, Netzaktivistin und Journalistin

Wieso Staatstrojaner eine Gefährdung unserer Sicherheit darstellen, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Juliane Neubauer mit Journalistin und Bürgerrechtlerin Katharina Nocun gesprochen.

Ein Staatstrojaner, ein Zugriff auf unsere Systeme, das ist mehr als eine Hausdurchsuchung. Das ist wirklich eine Durchsuchung des Denkens, man kann den Leuten beim Denken zusehen.Katharina Nocun 

Redaktion: Irma Klundt

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