UNO-Klimakonferenz in Lima

Ein trauriges Jubiläum

Am Montag startete im peruanischen Lima die 20. UNO-Klimakonferenz. Sie soll die Grundlage für ein globales Klimaabkommen schaffen. Doch einmal mehr gilt: Ob sich die Staaten auf eine gemeinsame Linie einigen können, ist fraglich.

Die 20. Klimakonferenz der UNO hat am Montag in der peruanischen Hauptstadt Lima begonnen. Vertreter aus 195 Ländern verhandeln dort fast zwei Wochen lang darüber, wie es mit dem Klimaschutz weiter gehen soll. Die Zeit drängt – denn schon jetzt ist das vereinbarte Ziel, die globale Erwärmung auf zwei Grad zu begrenzen, kaum mehr haltbar.

Vorverhandlung für Paris

Auf der Konferenz will man die Grundlage für ein mögliches globales Klimaschutzabkommen legen. Dieses soll 2015 auf der nächsten UNO-Klimakonferenz in Paris beschlossen werden. Doch bis dahin ist noch viel zu tun.

Nach den Richtlinien der UNO müssen spätestens im Frühjahr  alle Staaten ihre nationalen Klimaschutzziele offen legen. Bis Mitte des Jahres soll es dann einen verhandlungsreifen Entwurf eines globalen Klimaschutzvertrages geben – ehrgeizige Ziele also.  Ob die auch erreicht werden können, bleibt offen. Die bisherigen Klimakonferenzen konnten kaum konkrete Ergebnisse liefern.

Erzwungener Optimismus

In Lima scheinen die Verhandlungen unter einem  besseren Stern zu stehen. Schon im Vorfeld der Konferenz konnten sich die beiden größten Produzenten von Treibhausgasen, USA und China, auf neue Klimaschutzziele einigen. Zuvor gab die EU bekannt, die CO²-Emissionen weiter zu senken und mehr in erneuerbare Energien zu investieren.

Ein Dämpfer bleibt jedoch.  Indien hat sich, als drittgrößter Verursacher von Treibhausgasen, noch nicht zu seinen Klimaschutzzielen geäußert. Auch für den geplanten internationalen Klimafonds haben kaum mehr als 20 Länder ihre finanzielle Unterstützung zugesichert. Ab dem Jahr 2020 sollte der Fonds 100 Milliarden US-Dollar für Klimaprojekte in Entwicklungsländern zu Verfügung stellen. Mit knapp 10 Milliarden versprochenen Geldes bleibt er weit hinter dem Ziel zurück.

Fehlende Verbindlichkeiten

Dass die versprochenen Gelder am Ende tatsächlich fliessen und die Staaten ihre selbst auferlegten Ziele einhalten, lässt sich trotz aller Bemühungen nicht garantieren. Den Verhandlungen fehlt die rechtliche Verbindlichkeit. Da die Staaten damit letztlich nur ihrem eigenen Gewissen verpflichtet bleiben, ist der Effekt solcher Vereinbarungen für den Klimaschutz auch bei erfolgreichem Abschluss der Konferenz gering.

Was von dieser Klimakonferenz zu erwarten ist und worüber dort diskutiert wird, darüber spricht Alexander Hertel mit Gernot Klepper, Leiter des Forschungsbereichs Umwelt und natürliche Ressourcen am Institut für Weltwirtschaft der Universität Kiel.

Letztendlich ist der Klimaschutz ein Verteilungskampf.Prof. Gernot Klepper 

Redaktion: Andreas Schmaltz