Keine fristgerechte Übereinkunft
Eigentlich sollten die Verhandlungen über das iranische Atomprogramm schon vergangene Nacht, 24 Uhr, abgeschlossen werden, doch die beteiligten Staaten konnten sich nur auf eine Fristverlängerung verständigen. Die Gespräche wurden auch am heutigen Mittwoch fortgeführt. Zuvor saßen Vertreter der fünf UN-Vetomächte – China, Russland, Frankreich, Großbritannien und die USA – sowie Deutschlands und des Irans am Verhandlungstisch im schweizerischen Lausanne.
Uneinigkeit herrscht weiterhin über die Dauer der Beschränkungen bei der Forschung und Entwicklung von moderner Nukleartechnologie und darüber, wann und wie die Sanktionen gegen Teheran aufgehoben werden. Die aktuellen Gespräche sollten in diesem Zusammenhang ein Rahmenabkommen auf den Weg bringen. Bis zum 30. Juni soll dann ein endgültiger und dauerhafter Vertragstext stehen, in dem alle technischen Details vereinbart sind.
Komplex und gegensätzlich
Nach Ablauf der Frist verkündete der russische Außenminister Lawrow eine grundsätzliche Einigung in allen Schlüsselfragen, was die amerikanische Seite umgehend dementierte. Eine komplexe Gemengelage und Scharmützel mit denen sich Botschafter a. D. Wilhelm Höynck auskennt. Der gelernte Rechtswissenschaftler war unter anderem Generalsekretär der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit OSZE, sowie Botschafter bei den Vereinten Nationen in Genf. Diplomatische Verhandlungen hat er zudem im Zuge des deutsch-polnischen Nachbarschaftsabkommen und mit Russland über die Entschädigung von KZ-Opfern geführt.
detektor.fm-Moderatorin Maj Schweigler hat mit ihm darüber gesprochen, wie solche Gespräche ablaufen und worauf es für eine Lösung von Uneinigkeiten ankommt.
Redaktion: Friederike Zörner