Atommüll-Lager Asse II

Wenn das Endlager absäuft

Tausende von Jahren sollte das Atommüll-Lager in Asse sicher sein. 40 Jahre später dringt Wasser in den Schacht, die Anlage droht einzustürzen. Aber wohin mit dem radioaktiven Abfall, der dort gelagert ist?

„Versuchsendlager Asse II“ – Versuch gescheitert

Als „absolut sicher“ bezeichneten die Verantwortlichen den Schacht in dem ehemaligen Salzbergwerk bei Remlingen, als dort zwischen 1967 und 1978 tausende Tonnen Atommüll eingelagert wurden. Doch sicher ist die sogenannte Asse II schon lange nicht mehr. Seit 1988 laufen täglich circa 12 000 Liter Grundwasser in das Bergwerk. Dadurch besteht die Gefahr, dass Radioaktivität in das Grundwasser gelangt.

Zwei der eingelagerten Stoffe, Uranium und Plutonium, sind über die Nahrungskette aufgenommen in Staubkorngröße tödlich. Solche Stoffe dürfen niemals bei uns ins Grundwasser gelangen. Das wäre das schlimmste, was passieren kann. – Heike Wiegel, „AufpASSEn e. V.“

Der Atommüll muss weg

Deshalb gab es 2013 ein Gesetz zur Rückholung der radioaktiven Abfälle aus der Schachtanlage. Seitdem ist aber noch nicht viel passiert. Weder ist bisher klar, wie der Müll aus der Asse II gelangen kann, noch wohin er dann kommen soll.

Es gibt für den Atommüll noch überhaupt kein Licht am Ende des Tunnels, wo er denn mal endgelagert werden soll. Und wir sehen auch nicht, dass sich die Bundesregierung kümmert. Das heißt, es wird ein Zwischenlager geben müssen. – Heike Wiegel

Jüngst waren die Bundesumweltministerin Svenja Schulze und ihr niedersächsischer Amtskollege Olaf Lies in der Asse II zu Besuch. Dort haben sie verkündet, dass es bis zum Ende dieses Jahres einen konkreten Plan zur Bergung geben soll. Aber selbst wenn dann klar sein sollte, wie der Atommüll aus der Asse kommt, bleibt die Frage: Wohin mit dem Müll?

Über das marode Atommüll-Lager Asse II und die Schwierigkeiten bei der Bergung des radioaktiven Mülls hat detektor.fm-Moderatorin Anja Bolle mit Heike Wiegel vom Verein „AufpASSEn e. V.“ gesprochen.

Wir fordern, dass die Lagerung und Verarbeitung von Atommüll nicht in der Nähe von Wohngebieten geschehen darf. Denn keiner hat den Atommüll gerne vor seiner Haustür.Heike Wiegel 

Redaktion: Jonathan Deupmann, Maria Zahn

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