Vor der Wahl in der Republik Moldau

„Gewaltsamer Maidan auch in Kischinau“?

In der Republik Moldau wird am Sonntag ein neues Parlament gewählt. Es geht um die Orientierung nach Russland oder zur EU. Droht ein ukrainisches Szenario?

Kleiner Staat zwischen Rumänien und Ukraine

Zwischen Rumänien und der Ukraine liegt die Republik Moldau. Sie existiert seit 1991 – vorher hat sie zur Sowjetunion gehört. Mit drei Millionen Einwohnern ist Moldau ein Staat, auf den die Weltöffentlichkeit sonst eher selten schaut. Doch an diesem Wochenende dürfte sich das ändern, denn am Sonntag wird in Moldau ein neues Parlament gewählt. Die Wahl gilt als richtungsweisend.

Ost- oder Westorientierung?

Die Liberaldemokratische Partei (PLDM) unter Ministerpräsident Iurie Leancă steht für die Westorientierung des Landes, unter Leanca ist im Juni 2014 ein Assoziierungsabkommen mit der EU unterzeichnet worden. Doch die kommunistische PCRM und die sozialistische PSRM bilden die pro-russische Opposition. Sie sind gegen die Westorientierung und damit auf einer Linie mit Wladimir Putin. Russland hat gegen Moldau Sanktionen verhängt, auf dem GUS-Gipfel in Minsk soll es kürzlich fast zu einem Handgemenge zwischen Präsident Nicolae Timofti und Wladimir Putin gekommen sein.

Transnistrien und die Abhängigkeit von russischem Gas

Im Osten des Landes liegt die abtrünnige, pro-russische Region Transnistrien. Sie wird zwar von keinem Staat der Welt anerkannt, steht aber praktisch unter russischer Kontrolle. Außerdem ist Moldau von russischem Gas abhängig und eine halbe Million Bürger verdienen als Gastarbeiter in Russland ihr Geld.

Die aktuelle Situation in der Republik Moldau

Wie Russland seinen Einfluss in Moldau geltend macht und wie die Situation in Moldau kurz vor der Wahl einzuschätzen ist, darüber hat Alexander Hertel mit Sven Irmer gesprochen. Er ist Leiter der Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Moldau und Rumänien.

Es wird immer wieder gewarnt […], dass es zu einem gewaltsamen Maidan auch in Chișinău kommen kann. Wollen wir hoffen, dass es nicht so weit kommt am Sonntag.Sven Irmer 

Redaktion: Gerolf Meyer.

Redaktion