Play
Immer montags sprechen wir mit Journalisten über das, was wichtig wird. Heute geht es da um die Konsequenzen aus dem Chaos des G20-Gipfels. Foto: Thorsten Schröder / flickr.com | CC BY 2.0

Was wichtig wird | Was nehmen wir vom G20-Gipfel mit?

„In dieser Form braucht man diesen Gipfel nicht.“

Die Rauschschwaden über Hamburg haben sich verzogen und auch die G20-Vertreter schwärmen wieder in die Welt aus: Der Gipfel ist vorbei. Dabei hat er mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. Journalist Stephan Hebel erklärt, was jetzt wichtig wird.

Der G20-Gipfel und die Schuldfrage

Die Ausschreitungen beim G20-Gipfel haben nicht nur am Wochenende, sondern auch zum Wochenbeginn die Schlagzeilen bestimmt. Insbesondere Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz und die rot-grüne Regierung der Hansestadt stehen unter Druck: Sie werden für die Eskaltionen politisch verantwortlich gemacht. Sie erhalten aber auch Rückendeckung, etwa durch CDU-Kanzleramtschef Altmaier, der betont, dass auch die Bundesregierung an den G20-Planungen mitgewirkt hat.

Das bürgerlich-rechte Lager nimmt die Ausschreitungen in Hamburg zum Anlass, eine neue Debatte über Linksextremismus anzustoßen: Innenpolitiker fordern eine Extremistendatei, Polizeigewerkschafter ein Bündnis gegen Linksextremismus. Damit könnte der Hamburger Gipfel auch noch im Bundestagswahlkampf eine Rolle spielen.

Stephan Hebel - schreibt die Leitartikel der Frankfurter Rundschau.

schreibt die Leitartikel der Frankfurter Rundschau.
Das ist eine Steilvorlage für die bürgerliche bis rechte, konservative Politik, sich auf alles zu stürzen, was „links“ ist und (…) draufzuprügeln. Das wird die CDU nutzen – aber die SPD auch, um an der Flanke der Inneren Sicherheit bei den Konservativen zu punkten.Stephan Hebel

Maue Ergebnisse

Bleibt die Frage: Welche Ergebnisse haben die G20-Vertreter erzielt?

Das Fazit ist übersichtlich: Ein Aktionsplan für eine gemeinsame Klima- und Energiepolitik, dessen Herzstück ein Bekenntnis zu reduzierten Treibhausgasen ist. Beim Thema Freihandel hat sich wenig verändert. Im Kampf gegen den internationalen Terrorismus haben sich die G20-Staaten auf einen besseren Austausch über Terroristen und Terrorverdächtige geeinigt.

„Wenn man zwei Tage unter diesen Kosten und Vorkehrungen zusammensitzt, um dann die wirklich gefährlichen Dissenzpunkte, die es in der Weltpolitik gibt, in absolut überflüssigen Formelkompromissen zusammenzufassen – dann kann ich sagen: Es ist nichts herumgekommen. – Stephan Hebel, Frankfurter Rundschau

Was nehmen wir mit von diesem G20-Gipfel? Welche Konsequenzen werden gezogen? „Braucht“ man solche Treffen noch, wenn am Ende Demonstranten und die Polizei die Schlagzeilen beherrschen? Das haben wir Stephan Hebel gefragt. Er ist langjähriger Redakteur der Frankfurter Rundschau und Buchautor.


Jeden Tag erfahren, was wichtig wird? Dann den Podcast abonnieren oder jederzeit bei iTunes, Spotify und Soundcloud hören.

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen