Weltbank: Nominierung von David Malpass

Der Feind an der Spitze

David Malpass. So heißt der Mann, der schon bald neuer Weltbank-Chef sein könnte. Damit säße schon bald ein Weltbank-Kritiker an der Spitze der internationalen Organisation.

David Malpass könnte Weltbankchef werden

Als „ganz speziellen Mann“ hat Donald Trump ihn vorgestellt: David Malpass. Seine Nominierung zum Weltbank-Chef stößt international auf viel Kritik. Denn bisher hat sich der einstige Staatssekretär im Finanzministerium nur wenige Freunde in der internationalen Entwicklungspolitik gemacht.

Malpass hat sich wiederholt verächtlich gegenüber der Weltbank geäußert (…). Er hat den Multilateralismus allgemein kritisiert. – Moritz Koch, Korrespondent beim Handelsblatt

Bisher hat Donald Trump David Malpass nur vorgeschlagen. Das letzte Wort haben die Gremien der Weltbank. Trotzdem ist es sehr wahrscheinlich, dass Malpass dann auch wirklich neuer Weltbank-Chef wird. Denn es ist gängige Praxis, dass die USA den Chef der Weltbank und Europa den Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) stellen.

Quo vadis Weltbank?

Mit 189 Mitgliedsstaaten ist die Weltbank eine der größten internationalen Entwicklungsorganisationen. Ihre offizielle Aufgabe ist es, zum wirtschaftlichen Aufbau und der Förderung von Unternehmen in Entwicklungs- und Schwellenländern beizutragen. Doch es besteht schon lange der Vorwurf, dass die Industrienationen hauptsächlich ihre eigenen Interessen verfolgen.

Als Kreditgeber besitzen sie das größte Stimmrecht. Deshalb besteht der Wunsch nach einer Reform der Weltbank. Reformen hat David Malpass bereits angekündigt, doch im ganz anderen Sinne. Er möchte weniger etwas an der Struktur der Weltbank, sondern an der Kreditvergabepraxis, ändern.

Malpass möchte sich vor allen Dingen China vornehmen. Das hat er auch schon in seiner aktuellen Rolle als Staatssekretär im Finanzministerium getan. – Moritz Koch

Über die Nominierung von David Malpass als neuen Weltbankchef hat detektor.fm-Moderatorin Barabra Butscher mit Moritz Koch, Korrespondent beim Handelsblatt, gesprochen.

Jetzt kommt erst einmal ein Auswahlverfahren. Es wird sicher wieder einen Kandidaten aus den Schwellenländern geben und dann kann es zu einer Kampfabstimmung kommen. Interessant wird es eben, wie sich die Bundesregierung hierbei positioniert.Moritz Koch 

Redaktion: Maria Zahn