Weltklimakonferenz startet

Kann Paris ein Erfolg werden?

Heute beginnt in Paris der Weltklimakonferenz. Bis zum 11. Dezember verhandeln 196 Staaten darüber, wie man die Erderwärmung aufhalten kann. Kann es am Ende ein neues und wirkungsvolles Abkommen geben?

detektor.fm sammelt für eine neue Vormittagssendung


Hohe Erwartungen an die Weltklimakonferenz

Lange sind die Erwartungen an eine solche Konferenz nicht so groß gewesen, sagen professionelle Beobachter. Und offensichtlich stehen die Chancen für ein neues Weltklimaabkommen auch ganz gut. Denn begriffen, dass es ernst ist, haben inzwischen offenbar alle. Das zeigt sich auch daran, dass erneuerbare Energien überall auf der Welt auf dem Vormarsch sind.

Wann haben die Emissionen ihren Höchststand erreicht?

Die Wissenschaftler Dr. Janpeter Schilling und Sarah Nash vom Exzellenzcluster CliSAP der Universität Hamburg beschäftigen sich schon lange mit dem Klimawandel und der Konferenz in Paris. Für sie wäre es bereits ein Erfolg, wenn man sich bei der Weltklimakonferenz auf ein verbindliches Ziel einigen könnte, wann die Emissionen ihren Höchststand erreichen.

Es wäre ein Erfolg, wenn wir kein zweites Kopenhagen erleben müssten.Sarah Nash 

Umweltverbände wollen schnellen Ausstieg aus der Kohle

Die Umweltverbände haben andere Erwartungen. Die Deutsche Umwelthilfe zum Beispiel sieht in Deutschland dringenden Handlungsbedarf – beim Ausstieg aus der Kohle. Dass Bundesumweltministerin Hendricks sich für ein Ende der Kohleverstromung in 20 bis höchstens 25 Jahren einsetzen will, begrüßt die Organisation. Aber es müssen demnach jetzt bald konkrete Schritte folgen: Ein Kohlekonsens noch in dieser Legislaturperiode. Dazu fordert der Umweltverband Rückendeckung von Bundeskanzlerin Merkel und Bundeswirtschaftsminister Gabriel. Auch der Naturschutzbund erwartet, dass Deutschland bei der Weltklimakonferenz wieder eine Vorreiterrolle im Klimaschutz einnimmt.

Mehr Engagement der Industriestaaten

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland fordert von den Industriestaaten eine aktivere Rolle bei den Verhandlungen zu einem neuen globalen Klimaschutzvertrag. Schließlich seien die Industriestaaten nicht nur für einen Großteil der aktuellen CO2-Emissionen verantwortlich, sondern auch für den größten Teil der in der Vergangenheit ausgestoßenen.

Da sehen die Wissenschaftler Dr. Janpeter Schilling und Sarah Nash vom Exzellenzcluster CliSAP der Uni Hamburg Bewegung: Die Wende der USA sei beachtlich.

Die Nichtregierungsorganisationen (NGOs) haben eine entscheidene Rolle: überprüfen, inwiefern die freiwilligen Selbstverpflichtungen der Länder auch eingehalten werden.Dr. Janpeter Schilling 

Gemeinsam also will man in den kommenden Tagen der Klimaerwärmung die Stirn bieten. Ob es wirklich gelingen wird – detektor.fm-Reporterin Insa van den Berg wird es für uns beobachten.

Redaktion