Wochenrückblick | Maaßen, Missbrauchsstudie, Hambacher Forst

Was haben wir gelernt?

In der Bundesregierung gibt es unterschiedliche Positionen zu der Zukunft von Verfassungsschutzpräsident Maaßen. Die Missbrauchsstudie der katholischen Kirche arbeitet mehrere tausend Übergriffe auf. Außerdem wird der Hambacher Forst geräumt. Das sind die Themen unseres Krautreporter-Wochenrückblicks.

Missbrauchsstudie der katholischen Kirche

Die katholische Kirche in Deutschland hat ihre Missbrauchsstudie vorgelegt. Diese arbeitet sexuelle Übergriffe von Klerikern zwischen 1946 und 2014 auf. Laut der Missbrauchsstudie sollen 3.677 Kinder und Jugendliche betroffen sein. Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) hat dazu 38.000 Personal- und Handakten aus 27 deutschen Diözesen ausgewertet.

Der Anteil bei Diakonen lag deutlich niedriger als bei höherrangigen Menschen aus der Kirche, die unter dem Zölibat leben. Damit hat sich auch bestätigt: Bei Menschen, die unter dem Zölibat leben, gibt es eine größere Korrelation mit solchen Missbrauchsfällen. – Krautreporter Christian Fahrenbach

Affäre Maaßen beschäftigt Koalition

Hans-Georg Maaßen steht weiter in der Kritik. Denn in der Bild-Zeitung hat der Verfassungsschutzpräsident nach den Ausschreitungen in Chemnitz angezweifelt, dass das Video über Hetzjagden auf Migranten authentisch sei. Wegen seiner Aussagen fordern auch Politiker des Koalitionspartners SPD Maaßens Rücktritt als Verfassungsschutzpräsident. Ein Treffen der Vorsitzenden der Regierungsparteien im Bund ist am Donnerstag allerdings ohne Ergebnis geblieben. Am Dienstag wollen Angela Merkel, Andrea Nahles und Horst Seehofer dann erneut über die Zukunft von Maaßen beraten.

Räumung des Hambacher Forsts

Die nordrhein-westfälische Polizei hat die bereits letzte Woche begonnenen Räumungsarbeiten im Hambacher Forst fortgesetzt. Seit 2012 besetzen Klimaaktivisten das Waldstück mit Baumhäusern und protestieren gegen die Ausweitung des Hambacher Braunkohletagebaus. Bei einem Treffen zwischen Umweltorganisationen und dem Energiekonzern RWE konnte man sich auf keine Lösung des Konflikts verständigen. RWE bleibt deshalb bei seiner Ankündigung, im Oktober mit der Rodung des Waldstücks zu beginnen.

Über allem schwebt eine große Frage: Muss ein mehrere tausend Jahre alter Wald abgeholzt werden für eine Technik und etwas Kommerzielles, das in wenigen Jahren sowieso vorbei ist? – Christian Fahrenbach

Was haben wir diese Woche gelernt? detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt hat mit Christian Fahrenbach von den Krautreportern auf die Themen der Woche zurückgeblickt.

Bei der Kanzlerin weiß man gar nicht so genau, was sie über die Sache denkt. Es wäre aber sehr ungewöhnlich, wenn sie an Seehofer – also dem zuständigen Minister – vorbei entscheiden würde.Christian Fahrenbach 

Redaktion: Yannic Walther

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