Wochenrückblick | Notstand in den USA, Antisemitische Übergriffe und „El Chapo“

Was haben wir gelernt?

Trump erklärt den nationalen Notstand, die Zahl antisemitischer Angriffe in Deutschland steigt und der Drogenbaron „El Chapo“ wurde in den USA verurteilt.

Notstand für den Mauerbau

Der Kongress hatte sich im US-Haushaltsstreit geeinigt. Der neue Kompromiss sieht jedoch nicht die von Trump geforderten 5,7 Milliarden Dollar für den Bau einer Grenzmauer vor. Deswegen hat der US-Präsident nun angekündigt, den nationalen Notstand auszurufen. Das würde ihm erlauben, Mittel des Militärs für seine Zwecke zu nutzen. Doch Trumps Plan, die demokratischen Institutionen zu umgehen, stößt landesweit auf scharfe Kritik. Nicht nur die Demokraten stellen sich deswegen gegen das Vorhaben.

Wenn man es genau nimmt, ist das ein Thema, das endlich mal nicht spaltet, sondern alle in ihrer Ablehung der Mauer eint. – Christian Fahrenbach, Journalist bei den Krautreportern

Mehr antisemitische Angriffe

Fast 10 Prozent mehr judenfeindliche Straftaten wurden 2018 in Deutschland verzeichnet. Die Zahl der Gewalttaten ist von 37 auf 62 gestiegen. Auch in Frankreich gibt es diese Tendenz. Dort stieg die Anzahl antisemitischer Vorfälle um 74 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Felix Klein, Beauftragter der Bundesregierung gegen Antisemitismus, fordert daher eine europäische Strategie zur Bekämpfung von Judenfeindlichkeit.

Schuldig in allen Punkten

Ein New Yorker Gericht hat den Drogenboss Joaquin „El Chapo“ Guzmán in allen Anklagepunkten für schuldig befunden. Er soll unter anderem einen mexikanischen Präsidenten mit 100 Millionen Dollar bestochen, gemordet und allein 155 Tonnen Kokain in die USA geschmuggelt haben. Nicht nur für seine Tätigkeit als Chef des Sinaloa-Kartells erregte „El Chapo“ internationale Aufmerksamkeit. Mehrfach war er zuletzt spektakulär aus dem Gefängnis geflohen.

Was in der Welt so los war, darüber hat detektor.fm-Moderator Philipp Weimar mit Christian Fahrenbach von den Krautreportern gesprochen.

Interessant ist, dass die daraus gezogenen Konsequenzen so gering ausfallen. Bei über 800 Tatverdächtigen für antisemitische Angriffe wurde kein einziger Haftbefehl erlassen.Christian Fahrenbach 

Redaktion: Johannes Rau