Wochenrückblick | Schwarze Null, Interrail, re:publica

Was haben wir gelernt?

Die schwarze Null soll stehen. Die EU will Interrail-Tickets für 18-Jährige spendieren. Und auf der re:publica trifft sich die Netzgemeinde. Das sind die Themen der Woche im Rückblick.

Interrail für junge Menschen

Ein Interrail-Ticket zum 18. Geburtstag. Mit einem Zugticket einen Monat durch Europa touren – und die EU zahlt. Was als Idee einer Gruppe Namens „DiscoverEU“ begann, hat sich die Europäische Union nun auf ihre Fahnen geschrieben. 700 Millionen Euro sieht der neue EU-Haushalt dafür vor. Damit sollen zunächst 15.000 junge Menschen quer durch den Kontinent reisen können. Vorbild ist ein Austauschprogramm, das es schon seit 1987 gibt.

Was in der Geschichte der EU sehr stark das Bild vieler Menschen von Europa geprägt hat, sind die Erasmus-Austausche unter Studenten. Und man erhofft sich jetzt, dass mit diesem Interrail-Angebot das Gleiche passiert. – Christian Fahrenbach, Krautreporter

Die schwarze Null muss stehen

Vom ersten Bürgermeister von Hamburg zum Finanzminister: Doch trotz Karrieresprung hat SPD-Politiker Olaf Scholz derzeit nicht viel zu lachen. Am Mittwoch stellte er seinen Haushaltsentwurf vor.

Anscheinend hat er sich bei seinem Amtsvorgänger Wolfgang Schäuble einiges abgeschaut, denn auch Scholz sieht die schwarze Null als höchstes finanzpolitisches Ziel. Darunter müssen allerdings auch Investitionen leiden. Kritik kommt unter anderem aus den eigenen Reihen.

Aber auch Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und Entwicklungshilfeminister Gerd Müller (CSU) haben Protest angekündigt. Dabei hat die Kanzlerin in der Vergangenheit selbst immer wieder zur Sparsamkeit gemahnt.

Angela Merkel hat ja auch rhetorisch häufig mit der schwäbischen Hausfrau argumentiert, die sehr gut haushalten musste. Und das ist ein Bild, das sich jedem im ersten Moment sehr leicht erklärt, zu sagen, ich kann nicht mehr ausgeben, als ich einnehme. – Christian Fahrenbach

re:publica – Politik trifft digital

In Berlin trifft sich seit Mittwoch die Tech-Gemeinde, um über Netzpolitik zu diskutieren. Das Motto in diesem Jahr lautet: „POP – The Power of People“. Und tatsächlich wird die Tech-Konferenz immer populärer – und politischer.

Sogar die Bundeswehr wollte bei den Besuchern um Nachwuchs werben. Doch das passte den Veranstaltern offenbar gar nicht. Sie ließen die Truppe abblitzen. Medienwirksam präsentierten sich die Rekrutierer dann vor den Kongresshallen und versuchten, trotzdem mit zu diskutieren.

Über die Themen der Woche hat detektor.fm-Moderator Christian Bollert mit Christian Fahrenbach gesprochen. Der Krautreporter meldete sich von der re:publica und musste zugeben, dass sich zu viele Besucher auch auf das Telefonnetz und die Tonqualität auswirken können.

Was mir vom ersten Tag an aufgefallen ist, dass es sehr viele, sehr politische Gespräche gab. Es gibt mehr Menschen, die darüber nachdenken, wie man die politische Verantwortung wahrnimmt, die damit einhergeht, wenn man sich selbst als Vordenker sieht und in Tech-Berufen arbeitet.Christian Fahrenbach 

Redaktion: Patrick Ehrenberg

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