Zehn Jahre Irakkrieg: “Völlig unnötig und handwerklich miserabel”

Saddam Hussein ist tot, die angeblichen Massenvernichtungswaffen nie gefunden: was von den USA als „saubere Invasion“ geplant war, endet in einem jahrelangen Zermürbungskrieg. Welche Lehren kann die Welt aus dem Krieg ziehen?

Christoph Maria Fröhder 

Zum zehnten Mal jährt sich der Einmarsch der Vereinigten Staaten von Amerika in den Irak unter US-Präsident George W. Bush.

Im Jahr 2003 marschieren die Amerikaner in den Irak ein. Sie bleiben dort knapp neun Jahre. Mit Ausnahme von Afghanistan gibt es damit in der amerikanischen Geschichte keinen Kriegseinsatz, in den die Vereinigten Staaten länger verwickelt waren. Erst im Jahr 2011 zieht Präsident Barack Obama die letzten Kampftruppen aus dem Land ab. Unser Interviewpartner sagt:

Das war im Grunde ein Offenbarungseid!

Denn statt einer funktionierenden Demokratie hinterlassen die Amerikaner ein Land in Trümmern – und ein radikalisiertes Volk. Der Wiederaufbau des Iraks krankt bis heute an allen Stellen: fehlende Infrastruktur, ein unzureichender Sicherheitsapparat und Korruption sind noch immer Alltag im Irak.

Welche Lehren kann die Welt aus diesem Krieg ziehen? Mit Christoph Maria Fröhder haben wir über die verheerenden Folgen des Irakkrieges gesprochen. Während des Krieges war er als Journalist und ARD-Korrespondent in Bagdad.