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Aktienrente: Ein Modell für Deutschland?

Das Rentensystem in Deutschland ist überholt. Ein neues Modell könnte die Aktienrente nach schwedischem Vorbild sein. Ist das für Deutschland sinnvoll?

Aktienrente: ein neues Modell

Die Menschen in Deutschland werden immer älter und kriegen weniger Kinder, es kommt zu einem demografischen Wandel. Die Konsequenz: Der Generationenvertrag wird in Zukunft nicht mehr aufgehen. Das bedeutet, die jungen Menschen werden auf Dauer nicht mehr die Rentenzahlungen der älteren Menschen tragen können. Daher gibt es jetzt neue Ansätze, wie das Rentensystem erneuert werden kann. Die Ampelkoalition setzt dabei auf eine Erweiterung des Rentensystem  um „eine teilweise Kapitaldeckung“. Bedeutet: Ein Teil der Rentenbeiträge soll in Aktien investiert werden. Die Renditen dieser Aktienkäufe sollen dann zukünftig das Rentensystem stabilisieren. 

Die Politik muss Maßnahmen ins Auge fassen, die kurzfristiger wirken.

Prof. Dr. Silke Übelmesser, Allgemeine Volkswirtschaftslehre und Finanzwissenschaft, Universität Jena

Foto: Universität Jena

Rente nach schwedischem Vorbild

Die Idee einer Aktienrente stammt aus Schweden. Die Einwohner und Einwohnerinnen in Schweden investieren bereits seit mehreren Jahren 2,5 Prozent ihrer Rentenbeiträge in Aktien. Dabei dürfen sie selbst entscheiden, welche Aktien sie kaufen wollen. Für alle, die sich nicht mit dem Aktienmarkt auseinandersetzen wollen, gibt es einen Staatsfond. Wenn man also keine Angaben zu einem gewünschten Fond macht, zahlt man automatisch in den Staatsfond ein. Die Gewinne aus diesem Aktienhandel stellen allerdings nur einen kleinen Teil des Rentensystems im Land dar.

Die schwedischen Erfahrungen sind sehr, sehr gut. Die sind jetzt 20 Jahre durch viele Aufs und Abs der Börse geritten und haben im Durchschnitt sehr akzeptable Renditen erzielt.

Prof. Dr. Martin Werding, Sozialpolitik und Öffentliche Finanzen, Ruhr-Universität-Bochum

Foto: Privat

Ob die Aktienrente ein Modell für Deutschland ist, hat detektor.fm-Moderator Johannes Schmidt mit Silke Übelmesser von der Uni Jena und Martin Werding von der Uni Bochum besprochen.

Redaktion