Zurück zum Thema | Endlager

Wohin mit dem Atommüll?

Deutschland sucht ein Endlager für hochradioaktiven Atommüll. Aber wie findet man einen Ort für etwas, das eigentlich niemand vor der Haustür haben will?

Endlager-Standort gesucht

Schon seit Jahrzehnten beschäftigt die Politik, die Geologie und natürlich auch die breite Öffentlichkeit die Frage: Wohin mit den etwa 27 000 Kubikmetern hochradioaktivem Müll in Deutschland? Die bisherigen Zwischenlösungen sind alles andere als vielversprechend, deshalb hat die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) 2017 das Auswahlverfahren für ein Atommüll-Endlager begonnen.
Die BGE hat nun einen Zwischenbericht vorgelegt, der einen Überblick über 90 sogenannte Teilgebiete gibt, die sich aus geologischer Perspektive dafür eignen. In elf Jahren soll die Suche beendet und eine Entscheidung getroffen sein. Bis dahin sind aber noch viele Untersuchungen und Diskussionen nötig, bis der finale Ort für das Atommüll-Endlager feststeht.

Und wenn ihn niemand haben will?

Ich kämpfe jetzt für meine Region. Und die anderen werden das für sich tun. Ich bin gespannt, was dabei herauskommt.

Martin Behringer, Vorsitzender der "Bürgerinitiative gegen ein Atommüllendlager im Saldenburger Granit"

Die Standortauswahl der Bundesregierung sieht eine Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger vor, beispielsweise durch Konferenzen. Klar ist jedoch auch, dass sich keine Gemeinde darüber freut, in der Auswahl zu sein. Eine ernstzunehmende Alternative gibt es allerdings nicht. Wen wird es also am Ende treffen?

Natürlich will niemand ein Endlager vor der Haustür haben. Das will ich auch nicht. Aber wir haben ja keine Wahl. Irgendwo muss es am Ende hin.

Carsten Träger (SPD), Sprecher der Arbeitsgruppe Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit

Foto: Benno Kraehahn

detektor.fm-Moderatorin Lara-Lena Gödde hat mit Martin Behringer, dem Bürgermeister der niederbayerischen Kommune Thurmansbang, darüber gesprochen, warum seine Gemeinde kein Endlager werden darf. Die Bundestagsabgeordneten Carsten Träger (SPD) und Sylvia Kotting-Uhl (Bündnis 90/Die Grünen) sprechen sich für eine Konsenslösung aus.