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Sind Politiker und Politikerinnen in den USA zu alt?

Die USA könnten auf eine Gerontokratie zusteuern. Die mächtigen Politikerinnen und Politiker sind im Durchschnitt etwa 70 Jahre alt. Ist das zu alt?

Herrschaft der Alten

Ab wann ist ein Politiker oder eine Politikerin zu alt, um das Amt auszuüben? Das fragen sich auch viele US-Amerikaner und -Amerikanerinnen im Hinblick auf die Präsidentschaftswahl im kommenden Jahr. Der amtierende US-Präsident Joe Biden plant eine erneute Kandidatur. Erst im vergangenen November feierte Biden seinen 80. Geburtstag. Damit ist er der älteste US-Präsident in der Geschichte. Sein potentieller Konkurrent Donald Trump ist nur wenige Jahre jünger. Doch die Vereinigten Staaten werden nicht nur von einem alten Präsidenten regiert: auch im Kongress sitzen vor allem ältere Abgeordnete und am Obersten Gerichtshof der USA, dem Supreme Court, bleiben viele Richterinnen und Richter bis zu ihrem Lebensende in Amt und Würden.

In den USA ist Klima- und Umweltschutz wirklich ein Top-Thema. Und gerade da sieht man den Unterschied zwischen den Generationen.

Hansjürgen Mai, USA-Korrespondent

Foto: privat

Wie alt ist zu alt?

Für das hohe Alter der Politiker und Politikerinnen spricht die Lebenserfahrung und das politische Know-how. Außerdem sind in den USA finanzielle Mittel und größere Ressourcen entscheidend für den Wahlerfolg. Über diese verfügen tendenziell eher die älteren Semester. Studien zeigen allerdings, dass die kognitiven Fähigkeiten von Menschen mit ungefähr 70 Jahren langsam abbauen. Zudem fällt es älteren Generationen schwer, sich mit neuesten Trends und Technologien auseinanderzusetzen. Stellt das ein Problem für die Arbeit als Senator oder als Abgeordnete dar?

Sind Politiker und Politikerinnen in den USA zu alt, um ihr Amt auszuüben? Darüber spricht detektor.fm-Moderator Gottfried Haufe mit Hansjürgen Mai. Er arbeitet als Korrespondent in Washington und beschäftigt sich mit einer möglichen Gerontokratie in den USA.