Zurück zum Thema | Wahl in Spanien

Rechts vor Links?

Am Sonntag ist die vorgezogene Parlamentswahl in Spanien. Laut Umfragen liegt die konservative Partei Partido Popular vorne. Warum ist das so?

Schlechte Wahlergebnisse für Sozialdemokraten

Im Mai haben die Regional- und Kommunalwahlen in Spanien ein politisches Beben ausgelöst: Besonders die konservative Partido Popular (PP) hatte in den Wahlen viele Stimmen dazu gewonnen. Die aktuell regierende sozialdemokratische Partei Partido Socialista Obrero Español (PSOE) hat hingegen schlecht abgeschnitten.

Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez hat deswegen die Parlamentswahl, die eigentlich im Dezember stattfinden sollte, auf den 23. Juli vorverlegt. Die Prognosen für die Wahlergebnisse sprechen für einen Wahlsieg der konservativen PP.

Es gibt einen stark wachsenden Zuspruch für die Konservativen.

Karin Janker, Auslandskorrespondentin der Süddeutschen Zeitung für Spanien und Portugal

Foto: Daniel Hofer, Süddeutsche Zeitung

Gründe für den Rechtsruck in Spanien

Ein möglicher Rechtsruck kann auf mehrere Faktoren zurückgeführt werden. Beispielsweise auf die katalanische Unabhängigkeitskrise: Nach deren Ausbruch 2017 hat die rechtspopulistische Partei Vox erstmals Wahlerfolge erzielt, indem sie sich die emotional aufgeladene Stimmung im Land zu nutze gemacht hat. Beschleunigt wird der Erfolg von Vox außerdem auch durch neue Phänomene, wie den technologischen Wandel, der dazu führt, dass manche sich abgehängt fühlen.

Und auch wenn Vox aktuell in den Umfragen weniger Stimmen bekommt als noch 2019, wäre die konservative PP auf Vox angewiesen, um regieren zu können.

Die Wahl in Spanien könnte ein Rechtsruck für das Land bedeuten. Wieso ist das so? Und was würde eine Koalition der PP und Vox für das Land bedeuten? Darüber spricht detektor.fm-Moderatorin Lina Kordes in der aktuellen Folge von „Zurück zum Thema“ mit Karin Janker. Sie ist Spanien-Korrespondentin bei der Süddeutschen Zeitung.