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Sind faire Wahlen möglich?

In der „letzten Diktatur Europas“ wird am Sonntag gewählt. Ist es unter diesen Vorzeichen möglich, dass die Wahlen in Belarus fair ablaufen?

Eine Wahl, die an den Kampf von David gegen Goliath erinnert: Am Sonntag entscheidet sich, ob Alexander Lukaschenko Präsident in Belarus bleibt. Oder übernimmt seine Herausforderin Swetlana Tichanowskaja?

„Die letzte Diktatur Europas“

Lukaschenko ist bereits seit 26 Jahren im Amt. Und immer wieder gibt es Vorwürfe gegen ihn. Diese reichen von Verletzungen der Meinungsfreiheit bis hin zu Todesschwadronen, die Kritiker der Regierung ermorden. Immer wieder werden Aktivistinnen und Journalisten verhaftet, gerade erst ein Korrespondent der Deutschen Welle. Aber dieses Jahr scheint sich das Blatt zu wenden. Ein einfacher Sieg ist dieses Mal zumindest fraglich.

Die Stimmung im Land ist angespannt. Die Gesellschaft ist elektrisiert und politisiert.

Valentin Stefanovic arbeitet bei der Menschenrechtsorganisation Wjasna in Minsk.

„Die drei Grazien“

Ein Team aus drei Frauen möchte den Langzeit-Präsidenten jetzt vom Thron stürzen. Weronika Zepkalo, Maria Kolesnikowa und Swetlana Tichanowskaja treten im ganzen Land auf und werden überall gefeiert. „Die drei Grazien“ heißen sie unter ihren Fans.

Tichanowskaja kommt in diesem Team eine besondere Rolle zu: Sie soll im Falle dies Sieges Präsidentin werden. Dabei hatte sie nie vor, in die Politik zu gehen. Erst als ihr Mann im Mai wegen seiner Tätigkeiten als Blogger verhaftet wird, hat sie sich mit Zepkalo und Kolesnikowa zusammengeschlossen.

Das Verbot aller potenziellen Kandidaten hat dazu geführt, dass sich die wichtigsten Kandidaten zusammengetan haben.

Felix Ackermann, Kulturwissenschaftler mit Schwerpunkt Osteuropa

Jan Zappner

Ist unter diesen Vorzeichen eine faire Wahl in Belarus möglich? Wie die Stimmung in Belarus derzeit ist, das berichtet Valentin Stefanovic von der Menschenrechtsorganisation Wjasna in Minsk. Außerdem spricht detektor.fm-Moderator Stephan Ziegert mit Felix Ackermann. Er ist Kulturwissenschaftler und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit Osteuropa.

Redaktion