VW-Abgas-Skandal: Hat die Politik von nichts gewusst?

„Der wahre Verkehrsminister heißt nicht Dobrindt“

Geschönte Abgas-Werte bei Autos dürften für die Politik eigentlich keine Überraschung sein, sagt die Deutsche Umwelthilfe. Sie warnt vor der Manipulation der Werte – seit acht Jahren.

VW und die gemessene Realität?

Vor gut drei Wochen platzte die Bombe, meint man zumindest: Die Volkswagen AG hat bei der Software an Dieselmotoren manipuliert, um die gemessenen Schadstoffwerte zu schönen. Angestoßen wurde der sogenannte VW-Abgas-Skandal von der US-Umweltbehörde.

Elf Millionen Fahrzeuge betroffen

Betroffen davon: weltweit etwa elf Millionen Fahrzeuge von VW. Als Folge des Skandals musste der Vorstandsvorsitzende von Volkswagen, Martin Winterkorn, zurückgetreten. Sein Nachfolger ist der bisherige Vorstandsvorsitzende der Porsche AG, Matthias Müller.

Was wusste die Politik?

Nicht nur die deutsche Öffentlichkeit hat auf die Vertuschung pikiert reagiert. Auch die Politik zeigt sich verwundert. Doch kann das sein, dass einer der größten deutschen Konzerne, der zum Teil auch in staatlichem Besitz ist, hier über Jahre hinweg unter dem Radar fliegen konnte?

Schwer zu glauben, sagt Jürgen Resch von der Deutschen Umwelthilfe. Der Verband warnt schon seit Jahren anhand konkreter Untersuchungsergebnisse vor solchen Tricksereien. Doch offenbar hat die Automobil-Lobby sehr viel mehr Einfluss auf die Politik, meint Resch im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Doris Hellpoldt.

Wir reden hier nicht nur von Betrug, sondern von vorsätzlicher Körperverletzung mit Todesfolge.Jürgen Resch  

Redaktion