Antritt | April 2020: Coronavirus und Fahrradbranche

„Es gibt kein anderes Thema“

Auch die Fahrradbranche ist vom Coronavirus betroffen, die Produktion stockt, Messen bleiben aus, der Verkauf steht still. Und jetzt?

Das Radfahren hat bei detektor.fm seit Jahren in unserem Podcast und der begleitenden Sendung Antritt eine akustische Heimat. Jeden Monat sprechen wir über alle Facetten des Fahrradfahrens.

Ist doch das Rad mehr als nur Sportgerät, Mittel zur Radreise oder umweltfreundliches Verkehrsmittel. Podcast und Sendung decken ein möglichst breites Spektrum der Fahrradwelt ab. Wir richten uns an alle Radfahrenden von Holland-Rad-Liebhabern über Fatbike-Fans, Cyclocross-Anhängern, Fixie-Fahrern bis hin zu Rennrad- und MTB-Sportlern. Dieses Mal aber ist alles ein bisschen anders.

Mit diesen Themen beschäftigen wir uns im April 2020:

Das Coronavirus hat Gesellschaft und Wirtschaft fest im Griff. Auch die Fahrradbranche ist natürlich von den allgemeinen Regelungen betroffen. Der Ladenverkauf ist derzeit verboten, lediglich Reparaturen dürfen noch durchgeführt werden. Und das auch nur, wenn Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden können. Wie sieht der Alltag im Fahrradladen jetzt aus? Wir fragen Josch Russack vom Bike Department Ost in Leipzig.

Fahrradbranche: Lieferengpässe und Neuheiten

Das Beispiel aus Leipzig zeigt, wie schwierig es sein kann, den Fahrradladen am Laufen zu halten. Das aber betrifft eben nicht nur die einzelnen Läden im Einzelhandel. Das betrifft auch Produzenten, Zulieferer, Messebetreiber. Die komplette Fahrradbranche ist betroffen. Angefangen hat das alles schon vor ein, zwei, Monaten. Viele Teile fürs Fahrrad werden in China produziert. Als dort das Coronavirus ausbricht und vielerorts der komplette Lockdown verordnet wird, stehen auch die Fabriken still. In Deutschland und überall auf der Welt kommt es plötzlich zu Lieferengpässen. Was bedeutet das für die Branche, die eigentlich im Frühjahr durchstartet? Markus Fritsch vom velobiz ist in der Branche gut vernetzt und kennt die Probleme. Uns erzählt er sie:

Und wo die einen nicht produzieren können, können die anderen nicht über die Neuheiten schreiben. Die April-Ausgabe vom TOUR-Magazin sieht da noch relativ normal aus, nur 16 Seiten weniger Umfang als üblich zählt das neue Heft. In der Mai-Ausgabe dürfte das noch drastischer ausfallen: Ausfahrten fallen aus, Neuheiten gibt’s auch weniger. Wie also sieht die Redaktionsarbeit aus, wenn um einen rum fast alles still steht? Wir rufen Jens Klötzer an und skizzieren am Beispiel des aktuellen TOUR-Magazins, was sich verändert hat:

Früh morgens und spät abends

Nicht nur die Redaktion rund um Jens Klötzer darf nicht ausfahren wie gewohnt. Auch bei den Hobbyfahrern und Fahrerinnen ist das so: alleine geht noch, in Grüppchen darf man trotz des tollen Wetters aber nicht mehr unterwegs sein. Antritt-Hörer Dirk hat sich deswegen Gedanken gemacht, wie er trotzdem weiter Radfahren kann. Seine Strategie: Möglichst dann fahren, wenn sonst niemand unterwegs ist und außerdem den großen Verkehr vermeiden. Verletzungen will der derzeit noch mehr vermeiden als eh schon – um keinen Platz im Krankenhaus zu belegen.

Die komplette „Antritt“-Ausgabe gibt’s hier:

Christian Bollert und Gerolf Meyer aus der Antritt-Redaktion sind sich einig: Man muss über Corona sprechen, auch wenn’s vielleicht nervt. Damit’s erträglicher wird, haben wir euch eine Playlist mit Musik zusammengestellt. Hebt die Laune und passt trotz vieler schlechter Nachrichten zur Sendung:

Übrigens: wer derzeit lieber auf Nummer sicher gehen will und deswegen aufs Radfahren im Freien verzichtet, kann sich ja einfach drinnen mit dem Bike beschäftigten. Das TOUR-Magazin hat eine Liste mit Empfehlungen für Netflix und Co. zusammengestellt. Hier findet ihr sie. Bleibt gesund und denkt ans physical distancing!

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