Nach dem Aus für den InterConnex Leipzig – Berlin – Rostock

Privater Fernverkehr auf der Schiene: Fahrt aufs Abstellgleis?

Während die Fernbusse boomen, werden private Fernzüge eingestellt. Der InterConnex zwischen Leipzig und Rostock zum Beispiel kapituliert vor Buskonkurrenz und Trassenpreisen. Wie sieht die Zukunft des privaten Fernverkehrs auf der Schiene aus?

InterConnex bleibt bald stehen

Wer in jüngster Zeit auf der Autobahn unterwegs gewesen ist, der wird sie nicht übersehen haben: die gelben, grünen oder blauen Fernbusse. Doch in Bahnhöfen sieht es anders: Rot-Weiß. Die Deutsche Bahn scheint im Schienenverkehr auf langen Strecken fast konkurrenzlos. Vor allem die Konkurrenten im Fernverkehr knicken derzeit ein. Mitte Dezember soll mit dem InterConnex Schluss sein: Der privat betriebene Fernzug zwischen Leipzig, Berlin und Rostock fährt dann zum letzten Mal. Das Betreiberunternehmen VEOLIA begründet das Aus mit der starken Konkurrenz durch Fernbusse und hohe Trassenpreise.

Hohe Trassenpreise sind problematisch

Denn private Eisenbahnunternehmen zahlen eine Menge „Kilometergeld“. Und zwar an die Bahn-Tochter DB Netz, denn dieser gehören die Gleise. Aktuell kostet eine Fahrt von Leipzig nach Rostock laut VEOLIA circa 1.700 Euro Gebühren. Zu viel, um mit den Tickets Geld zu verdienen. Damit sind momentan der Berlin Night Express sowie der Hamburg Köln Express die letzten privaten Fernzüge auf deutschen Gleisen. Doch auch hier wird das Angebot gekürzt und die Wirtschaftswoche spricht bereits von einem „bizarren Überlebenskampf“.

Warum der private Fernverkehr auf der Schiene strauchelt, darüber haben wir mit Martin Randelhoff vom Blog „Zukunft Mobilität“ gesprochen.

Das ist schon eine annähernde Form der Wettbewerbsverzerrung. […] Die Wettbewerbssituation wird sich in den nächsten fünf bis zehn Jahren nicht großartig ändern.Martin Randelhoff 

Redaktion