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Die Zukunft von Daimler im Kartellskandal dürfte wohl weitaus weniger heiter aussehen. Foto: BMW in the Sky? CC BY-SA 2.0 | Ilya / flickr.com

AutoMobil | Daimler stellt sich als Kronzeuge

Das Ende der Absprachen

Jahrzehnte lang sollen sich die großen Autohersteller untereinander abgesprochen haben. Das scheint nun vorbei zu sein: Daimler und VW haben nämlich im Kartellskandal einen Kronzeugen-Antrag gestellt. BMW wusste nichts von diesem Vorhaben und steht nun ziemlich alleine da.

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Was war das im Juli für ein Paukenschlag. Wirtschaftskrimi, größer Kartellfall der deutschen Geschichte, so lauteten damals die Schlagzeilen. Grund dafür waren die Absprachen unter den großen Autoherstellern. Audi, VW, Porsche, Daimler und BMW sollen sich schon seit den 90er Jahren untereinander abgesprochen haben. Über die Technik, die Kosten und die Zulieferer.

Grundsätzlich sind Absprachen unter Konkurrenten Grenzen gesetzt. Könnten die Auto-Riesen diese Grenzen regelmäßig überschritten haben? Daimler dürfte sich der Legalität der Absprachen nicht mehr so sicher gewesen sein. Schon 2014 soll sich der Hersteller an die Kartellbehörden der Europäischen Union gewandt haben. Im Sommer dieses Jahres kam der Skandal dann als Licht. Schon damals war die Schlüsselrolle von Daimler bemerkenswert.

Daimler als Kronzeuge

Nun sorgen die Schwaben erneut für Wirbel. Eigentlich sollte die Telefonkonferenz am Freitag eher trocken werden: die Zahlen für’s dritte Quartal standen an. Doch bevor sich der Finanzvorstand Bodo Uebber überhaupt mit den Quartalszahlen befasste, sprach er von sich aus die Kartellvorwürfe an. Daimler hat einen Kronzeugen-Antrag gestellt.

Das dürfte nicht nur die lauschenden Journalisten überrascht habe. Auch BMW steht nun ziemlich ungünstig da. Kurz nach Daimler hat nämlich auch Volkswagen einen solchen Antrag eingereicht. Nur BMW wusste von nichts. Dementsprechend fiel auch die Reaktion bei den Bayern aus.

Im Rückblick ist es ein komisches Gefühl, dass wir mit den Wettbewerbern über Zusammenarbeit redeten, während deren Juristen die Zusammenkünfte schon angezeigt hatten bei den Wettbewerbsbehörden. – BMW-Einkaufsvorstand Markus Duesmann in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung

BMW ist empört

Daimler könnte dank des Antrags nämlich noch glimpflich davon kommen. Der „Kronzeuge“ muss oftmals nämlich gar keine, oder zumindest deutlich geringere Strafzahlungen leisten. Da auch Volkswagen einen solchen Antrag gestellt hat, könnte man auch dort auf strafmildernde Umstände hoffen.

Bei BMW hingegen waren mittlerweile schon Beamten der EU im Haus. Von einer Razzia will niemand so wirklich sprechen, tatsächlich wurden aber Unterlagen gesichtet und kopiert.

Was es mit den neuesten Entwicklungen in der Automobilbranche auf sich hat, hat detektor.fm-Moderator Eric Mickan mit der AutoMobil-Redakteurin Rabea Schloz gesprochen.

AutoMobil | Daimler stellt sich als Kronzeuge 04:17

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