AutoMobil | Die DDR und der Trabant

Die Geschichte des „Begleiters“ in Ostdeutschland

Der Trabant, das Wirtschaftssymbol der DDR. Doch so viel auch auf den Trabi gehalten wurde, so schnell verschwand er wieder von der Bildfläche. Warum?

Entwickelt wird der Kleinwagen zu einer Zeit, als die DDR ihre Überlegenheit gegenüber der Automobilindustrie des Westens demonstrieren will. Und tatsächlich entspricht der Trabant dem Stand der damaligen technischen Entwicklung. Doch der vom Präsidium des Ministerrats der DDR beschlossene Preisrahmen von vier Tausend Mark wird schnell gesprengt. Denn bald kostet ein Trabi 11 Tausend Ostmark und damit knapp ein ganzes Jahresgehalt.

Der Trabant – die Rennpappe

Rennpappe, das ist der Spitzname des Trabi. Verdient hat er sich diesen durch seinen Holzrahmen und die Kunststoffkarosserie. Grund für diese Entscheidung waren zeit- und systembedingte Lieferschwierigkeiten beim Stahl.

Als der erste Stellvertreterkrieg in Korea kam, da gab’s dann ein Metallembargo vom Westen gegenüber dem Osten. Das führte dann zu einem Mangel an Rohstoffen in der DDR, also zum Beispiel Metall oder Öl.

Thomas Schmidt, Trabi Museum Berlin

Keine großen Veränderungen

Ab den 1970er-Jahren gab es keine großen Veränderungen am Trabi. Im Gegensatz zur Chemie- und Schwerindustrie wurden Investitionen in die Automobilbranche nicht favorisiert und Innovationen in diesem Bereich damit ausgebremst. Der eingebaute Zweitaktmotor blieb und damit auch die Umweltbelastung. Erst nach der Wende folgte der von der Volkswagen-AG importierte Viertaktmotor für den Trabant. Jedoch fanden sich zu dieser Zeit für den Trabi kaum noch Abnehmer.

Von außen sah der ’neue‘ Trabi noch immer gleich aus. Da hatte sich nichts verändert, außer die Haube und ein Tankstutzen. Aber an sich war das noch immer der gleiche, kleine Trabi, den wir alle schon kannten.

Thomas Schmidt

Trabant, Trabi oder auch Rennpappe – bis heute ist der Kleinwagen Kult und genießt viele Sympathien. Über die Geschichte und warum der Trabi heute nicht mehr produziert wird, darüber hat detektor.fm-Redakteurin Valerie Zöllner mit Thomas Schmidt vom Trabi-Museum in Berlin gesprochen.