Mit E10 zu tanken, soll günstiger und klimafreundlicher sein. Angesichts der momentan hohen Spritpreise stellt sich die Frage: Ist da was dran?
In den letzten Wochen sind die Spritpreise in die Höhe geschnellt. Diese Woche sind sie im Vergleich zur Vorwoche sogar erneut kräftig angestiegen. Autofahrerinnen und Autofahrer müssen also tief in die Tasche greifen. Angesichts der Preisentwicklungen hat der ADAC empfohlen, mehr mit E10 zu tanken. Der Grund: Der Biosprit ist günstiger als das E5-Pendant.
Der Kraftstoff besteht aus herkömmlichem Benzin, dem maximal zehn Prozent Bioethanol zugefügt wurde. Bei Bioethanol handelt es sich um einen sogenannten Biokraftstoff, denn: Das Ethanol wird aus nachwachsenden Ressourcen gewonnen, wie etwa aus Getreide, Mais und Zuckerrüben. Im Jahr 2011 wurde E10 gesetzlich eingeführt, um die Biokraftstoffquote zu erhöhen. Seitdem ist es allerdings noch nicht richtig in der deutschen Bevölkerung angekommen — zu groß sind immer noch die Bedenken, dass der hohe Ethanolanteil dem Fahrzeug schaden könnte.
Dass die deutsche Regierung überhaupt den Kraftstoff eingeführt hat, liegt an dessen Umweltverträglichkeit. Wenn man fossilen Ottokraftstoff mit E10 ersetzt, dann verringern sich sowohl die Treibhausgasemissionen als auch die Feinstaub- und Stickoxidausstöße erheblich. Aber: Umweltschützerinnen und -schützer bemängeln seit Beginn des Krieges in der Ukraine, dass Rohstoffe wie Getreide lieber für Essen als fürs Tanken genutzt werden sollten.
Wie klimaschonend ist E10 also wirklich? Und: Ist es für alle geeignet? Darüber spricht detektor.fm-Moderator Lars Feyen mit Stefan Walter, Geschäftsführer des Bundesverbandes der deutschen Bioethanolwirtschaft.