AutoMobil | Functions on Demand

Was bringen Functions on Demand?

BMW und andere Autohersteller bieten Abos auf bestimmte Fahrzeug-Features an. Wie funktioniert dieses Geschäftsmodell und wie wichtig wird es in Zukunft sein?

Wenn sich eine Person ein Auto kauft, entscheidet sie normalerweise im Voraus: Möchte ich eine Sonderausstattung wie zum Beispiel eine Sitzheizung haben? Das Auto wird dann dementsprechend produziert. Wenn man später doch das Verlangen nach einer Sitzheizung verspürt, diese aber aus Spargründen nicht bestellt hat: Pech gehabt. Das Geschäftsmodell der „Functions on Demand” ändert das Prozedere. Es ermöglicht Kunden und Kundinnen, bestimmte Autofunktionen wie eben eine Sitzheizung oder zum Beispiel einen Fernlichtassistenten nach dem Autokauf freizuschalten – gegen eine entsprechende Gebühr versteht sich.

Im Prinzip ist jedes Auto, was heute vom Band rollt, ein Unikat. Und das macht die Autoproduktion auch teuer. Die Hersteller haben die Idee: Wir rüsten alle Autos gleich aus und dann können wir hinterher die Dinge so verkaufen, wie die Leute das möchten.

Martin Seiwert, Redakteur bei der WirtschaftsWoche

Foto: WirtschaftsWoche

Seit ein paar Jahren setzen immer mehr Hersteller auf das Abo-Modell. Beim Porsche Taycan können Funktionen wie der Intelligent Range Manager oder die Servolenkung Plus nachträglich mit einem Abo freigeschaltet werden. Tesla hat bereits vor sechs Jahren damit angefangen, Autos mit gedrosselter Akkukapazität zu verkaufen. Wer mehr Reichweite wollte, konnte dann mit einer Zahlung die Software-Sperre aufheben.

Mitte dieses Monats hat der BMW-Konzern angekündigt, die Sitzheizung für 17 Euro im Monat als zusätzliches Feature anzubieten. Dafür gab es auf sozialen Plattformen viel Kritik. Auf Twitter spricht der Unternehmer Joe Pampliano zum Beispiel von einer „microtransaction hell”.

Wie ist das Abo-Geschäftsmodell also einzuschätzen? Welche Vor- und Nachteile bieten Functions on Demand? Darüber spricht detektor.fm-Redakteurin Alina Eckelmann mit Martin Seiwert von der WirtschaftsWoche.