Im Vergleich zum Jahr 2000 zahlen wir heute 40 Prozent mehr für einen durchschnittlichen Neuwagen. Auch deshalb leisten sich immer weniger Privatleute ein neues Auto.
Der durchschnittliche Neuwagen in Deutschland kostet mittlerweile 28.590 Euro. Das besagt der neue DAT-Report 2016, den das Marktforschungsinstitut der Autobranche jüngst veröffentlicht hat. Im Jahr 2000 lag der Preis noch bei 20.410 Euro. Das macht eine Preissteigerung von rund 40 Prozent. Ein Neuwagen kostet damit heute 4.000 Euro mehr, als der Durchschnittsdeutsche im Jahr verdient.
Während vor zehn Jahren noch fast die Hälfte aller Neuwagen an Privatleute ging, ist es heute nur noch jeder dritte. Zwar sind auch weiterhin preiswerte Autos auf dem Markt, die stark von Privatleuten nachgefragt werden, doch es werden vermehrt teure und gut ausgestattete Autos zugelassen. Im Augenblick erleben beispielsweise kostspielige SUVs einen Boom, die aber größtenteils als Firmenwagen genutzt werden.
Die Entwicklung auf dem Privatkundenmarkt gleichen die Hersteller offenbar mit Eigenzulassungen aus. Das heißt: Fahrzeuge werden auf Händler oder auf Mitarbeiter zugelassen, aber eigentlich nicht verkauft. Trotzdem tauchen sie in der Statistik auf und verbessern so die Marktanteile. Nach kurzer Zeit gibt es die Fahrzeuge dann deutlich günstiger als Tageszulassung auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu kaufen. Bei manchen Herstellern machen solche Eigenzulassungen ein Viertel aller verkauften Autos aus.
Über die Entwicklung der Neuwagenpreise hat detektor.fm-Moderator Thibaud Schremser mit Ferdinand Dudenhöffer gesprochen. Er ist Professor für Automobilwirtschaft an der Universität Duisburg-Essen.
Wir können davon ausgehen, dass der Wettbewerb im Automobil-Bereich dazu führt, dass in zehn Jahren nicht alle, die heute Autos entwickeln und produzieren, noch im Markt sind.Ferdinand Dudenhöffer
Redaktion: Javan Wenz