AutoMobil | SolaRoad eröffnet erste Solarstraße der Welt

Ein Radweg der Elektrizität

Wir pflastern unsere Dächer mit Solarplatten, dabei steht uns eine viel größere Fläche zur Verfügung: Straßen. Holland hat es als erstes Land geschafft, Elektrizität durch einen Radweg zu generieren. Doch der Start ist zäh: Ab 2016 könnten drei Haushalte durch „SolaRoad“ mit Strom versorgt werden.

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Krommenie: Ein Stadtteil von Zaanstad im Norden Hollands, das höchstens Niederland-Experten als Linoleum-Standort bekannt ist. Das dürfte sich in dieser Woche ändern. Schließlich gibt es in Krommenie seit Mittwoch offiziell den ersten solarbetriebenen Radweg der Welt.

SolaRoad: Ist die Solarstraße notwendige Revolution oder Luxusidee?

Eigentlich hat das amerikanische Ehepaar, das hinter dem Projekt Solar Roadways steckt, weitaus mehr Aufmerksamkeit in den vergangenen Monaten bekommen. Das lag vor allem daran, dass das Projekt über Crowdfunding in letzter Minute finanziert worden ist und selbst Barack Obama den Link über Twitter weitergeleitet hat. Dennoch sind es nicht die Amerikaner, die in dieser Woche ein kleines bisschen Geschichte schreiben. Es ist das Team, das hinter SolaRoad aus den Niederlanden steckt.

Die niederländische Industrieforschungsorganisation TNO, die Provinz Nordholland, der niederländische Straßenbauspezialist Ooms Civiel und das Verkehrs- und Infrastrukturunternehmen Imtech haben seit 2009 gemeinsam an SolaRoad gearbeitet. Herausgekommen ist ein 70 Meter langer Radweg aus Solarmodulen. Dabei handelt es sich um zweieinhalb mal dreieinhalb Meter große Module aus Beton, in denen sich Solarmodule aus Silizium befinden. Diese sind von einer speziellen Hartglasschicht bedeckt.

Das kleinere Ziel: Bis 2016 drei Haushalte mit Strom versorgen. Das größere: Zukünftig Elektroautos den Strom zurückgeben, den sie auf der Straße verbrauchen.

http://vimeo.com/111570431

Straßen: Viel Platz, viele Probleme

Im Gegensatz zu Hausdächern ist die Fläche, die uns durch Straßen zur Verfügung steht, enorm. Ein riesiges Energiepotential. Das Problem: Solarmodule müssen rechtwinklig zur Sonnenstrahlung angebracht werden. Das ist bei Dächern der Fall, bei Straßen geht einige Energie flöten und das ist nicht das einzige Problem:

Die Solarmodule müssen unterhalb der Straßenoberfläche einiges aushalten: Schmutz, Belastung und Schatten von oben, Wurzeln, die sich an die Oberfläche drücken wollen, von unten.

Wie das SolaRoad-Team mit den Problemen umgeht, wie genau der Radweg funktioniert und ob solche Innovationen nicht eher Luxusideen statt lukrative erneuerbare Energien sind, darüber hat Christoph Dziedo mit Paul Rutte gesprochen. Er ist Manager bei der Provinz Nordholland, einem der vier Partner, die hinter SolaRoad stecken.

Wenn man Innovationen startet, muss man sich drei Problemen stellen: Kosten reduzieren, das System aufrüsten und alles muss auch noch nachhaltig sein. All das erfüllt SolaRoad, und letzten Endes wird es die erste Straße sein, die sich selbst finanziert.Paul Rutte 

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Redaktion