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Wohnraum wird knapp und immer teurer. Vor allem in Großstädten wie Hamburg, Berlin und München. Foto: Tobias Schwarz | AFP
Bild: Tobias Schwarz | AFP

Berlin kauft 6000 Wohnungen zurück

„Ein doppelter Fehler“

Die Stadt Berlin kauft 6000 Wohnungen zurück. Dafür bezahlt sie eine knappe Milliarde Euro. Ein schlechter Deal finden Kritiker.

Kaufen und Bauen

Der Berliner Wohnungsmarkt, genauso wie der in den meisten deutschen Großstädten, ist übersättigt. Immer mehr Menschen wollen in immer weniger frei verfügbaren Wohnungen wohnen. Diese wenigen Wohnungen sind dann oft sehr teuer, denn sie werden von privaten Investoren vermietet.

Aus diesem Grund hat die Stadt Berlin gerade „6000 Wohnungen gekauft“ – aus privater Hand – um mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Bei dem Verkäufer handelt es sich um das luxemburgische Immobilienunternehmen Ado Properties, welches ausschließlich in den Berliner Wohnungsmarkt investiert. Dies ist die größte Re-Kommunalisierung in der Geschichte der Stadt.

Ob der Wohnungsnot damit entgegengewirkt werden kann, ist jedoch fraglich. Kritiker dieses Wohnungs-Rückkaufs sind die AfD und die FDP. Für sie zeige dieser Fall nur, dass die Stadt bereit wäre „jeden Preis zu zahlen“ und man stattdessen auch neue Wohnungen hätte bauen können. Sebastian Bartels hält die Kritik nur teilweise für berechtigt. Es müsse gebaut und gekauft werden. Trotzdem hält der den Rückkauf der 6 000 Wohnungen für problematisch.

Der Fehler ist ein doppelter: Das man überhaupt gekauft hat und dann nicht mal vernünftiges Geld dafür genommen hat. – Sebastian Bartels, stellvertretender Geschäftsführer des Berliner Mietervereins

Kein Guter Deal

Bei den Wohnungen handelt es sich um ehemalige Sozialwohnungen der GWS, die mittlerweile zum Unternehmen „Die Deutsche Wohnen“ gehört. Diese wurden vor 15 Jahren für einen Schleuderpreis verkauft, dann lange privat verwaltet und teilweise renoviert.

Bausenatorin Katrin Lompscher spricht heute von einem „Fehler, der nicht rückgängig gemacht werden kann.“ Sie wolle aber „den Mieterinnen und Mietern die Sicherheit zurückgeben, die sie durch die zwischenzeitliche Privatisierung verloren hatten“. Ado Properties hatte Mieten angezogen und Renovierungen herausgezögert. Die Stadt Berlin vergrößert mit dem Rückkauf seinen Wohnungsbestand auf 68 000 Wohnungen.

detektor.fm-Moderator Christial Erll hat mit Sebastian Bartels über den Rückkauf der 6 000 Berliner Wohnungen gesprochen und unter anderem gefragt, wie sinnvoll dieser Kauf gewesen ist und wie diese enorme Wertsteigerung zustande kam.

Sebastian Bartels - ist stellvertrender Geschäftsführer des Berliner Mietervereins.

ist stellvertrender Geschäftsführer des Berliner Mietervereins.
Das sind reiche Leute mit hohen Rendite-Erwartungen.Sebastian Bartels
Berliner Wohnungsrückkauf 09:37

Redaktion: Marie Jainta

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