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Hat man irgendwann genug verdient? Geht mehr immer? Kriegt man das besser verteilt? Am Ende geht’s, auch beim sympathischsten Marketing, schlicht ums Geld. Foto: CC0 1.0 | Jeremy Paige / unsplash.com

Das brand eins Magazin zum Hören | Schwerpunkt „Marketing“

Schau! Schau her! Jetzt schau doch!

Früher war es einfacher. Werbung hieß einfach nur Werbung. Den Begriff „Marketing“ gab es noch nicht. Worum es ging, war auch klar: Wir sollten ein Produkt kaufen. Heute sind wir das Produkt. Wir werden selbst zum Werbeträger, ohne es zu wollen. Manche werden gar zur Marketing-Ikone, ohne jemals Marketing betrieben zu haben. Also alles schlechter? Vielleicht nicht. Reden wir mal darüber.

Mit Liebe gemacht – Marketing-Kampagne der BVG (ab 2:40)

Wann haben Sie sich das letzte Mal total freiwillig und so richtig gern Werbung angeschaut? Kommt nicht oft vor, oder? Die jüngste Werbe-Kampagne der Berliner Verkehrsbetriebe aber finden viele Leute so gut, dass sie sich die freiwillig angucken. Obwohl es Werbung ist. Dabei sah das am Anfang erst mal gar nicht so aus.

Das geheime Motto beim Social-Media-Team der BVG? Foto: ANBerlin / flickr.com / CC BY-ND 2.0

Das Motto im Social-Media-Team der BVG? Foto: ANBerlin / flickr.com / CC BY-ND 2.0

Denn als die neue Kampagne der BVG mit dem Motto „Weil wir dich lieben“ anlief, liefen sich die sozialen Netzwerke mal eben kurzzeitig heiß. Wie man mies gelauntes Personal, Ausfälle, Verspätungen, Dreck, komische Gerüche oder defekte Fahrstühle lieben sollte, wollte den meisten nicht in den Kopf.

„Nach kaum zwölf Stunden ist die BVG-Kampagne bei Twitter das Thema Nummer eins in Deutschland. Im ersten Monat gibt es rund 16.300 Tweets über den Slogan, die meisten sind voller Häme“, schreibt Johannes Böhme in der aktuellen brand eins.

Die BVG aber waren vorbereitet – und hatten sich schon einmal rein vorsorglich zwei Humor-Wunderwaffen eingekauft. Peter Wittkamp und Finn Kirchner. Heute hat die Kampagne fast 30 zum Teil sehr renommierte Preise gewonnen. Und sie hat das Bild der BVG in den Köpfen verändert. Wie macht man das? Wie arbeiten die Menschen hinten den Accounts? Wir haben Peter Wittkamp einmal selbst gefragt.

Und tschüss! Von Gut und Böse (ab 12:05)

Mittlerweile ist auch das Netz voller Werbung. Kaum eine Seite, auf der keine Banner blinken, keine Videos anlaufen und keine Anzeigen stehen. Doch bevor die dahin kommen, dreht sich eine Maschine von einer Komplexität und Größe, die die meisten Nutzer nicht mal ahnen.

Noch mehr spannende Geschichten gibt's im gedruckten Heft.

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Denn diese Werbeplätze werden versteigert. In Auktionen. Man hat Nutzerprofile von uns, und wer am meisten bietet – weil er glaubt, unser Nutzerprofil passe zu seinem Produkt -, der darf auf unseren Monitoren werben. Gleichzeitig werden unsere Nutzerprofile weiter geschärft: Was tippen wir in Suchmasken ein? Wo klicken wir? Wo scrollen wir weiter? Und wo nicht?

All das geschieht in Millisekunden, und all das nervt. Immer mehr Menschen haben darum so genannte AdBlocker installiert und bekommen gar keine Werbung im Netz angezeigt. Nur: Werbung böse, AdBlocker gut – so einfach ist es leider nicht.

Warum das so ist und die AdBlocker Teil des Problems sind, hat Dirk Böttcher herausgefunden.

Friss und stirb (ab 21:45)

Marketing, das ist der Kampf um Aufmerksamkeit. Und es gibt da eine Branche, da wird dieser Kampf nicht hart geführt, nicht rücksichtslos, noch nicht mal brutal. Er wird auf Leben und Tod geführt. Es geht um die Branche der Essens-Lieferdienste.

Ob man nun bei Lieferando, Lieferheld, Pizza.de oder foodora bestellt: All diese Marken verdienen kein Geld. Noch nicht. Sie verbrennen jeden Monat etliche Millionen Euro. All das mit nur einem Ziel: Noch da zu sein, wenn der Konkurrenz die Luft ausgeht.

Wer als Letzter in diesem Marketing-Kampf auf Leben und Tod übrig bleibt, für den beginnt dann das große Geldverdienen. Wie absurd diese Reklame-Schlachten geführt werden, hat Peter Laudenbach zusammengetragen und uns erklärt.

Ikone wider Willen (ab 30:40)

Möglichst vielen gefallen, darum geht es beim Marketing. Und Christoph Keller ist scheinbar ein Mann, der weiß, wie das geht. Nachdem er aus dem Stand seinen eigenen Kunstbuchverlag groß machte – und damt zu einem der erfolgreichsten und renommiertesten der Branche -, stieg Christoph Keller aus. Das Ganze war zu groß geworden, fraß zu viel Zeit. Und zu viel Leben.

"Da hab ich nix dran verdient." Christoph Koch macht einige der besten Brände der Welt - und hört auf. © Stählemühle

„Da hab ich nix dran verdient.“ Christoph Koch macht einige der besten Brände der Welt – und hört auf. © Stählemühle

Etwas Echteres, Bodenständigeres sollte es sein. Mit seiner Familie zog er auf die Stählemühle, auf der ein altes Brennrecht liegt. Er begann mehr aus Hobby, denn aus Unternehmergeist heraus mit dem Brennen von Schnaps. Binnen weniger Jahre waren seine Brände in den besten Bars und Hotels gelistet – weltweit. Und als einer der beiden Köpfe hinter Monkey 47, dem wohl erfolgreichsten Gin der vergangenen Jahrzehnte, war Keller in der Branche zu einer Instanz geworden.

Zum zweiten Mal steht er vor dem gleichen Problem: „Klein bleiben und trotzdem leben“, nennt er das. Und zum zweiten Mal sind er, seine Arbeit und seine Produkte zu gut. Und das Nein sagen zu schwer.

Nachdem er die besten Kunstbücher gemacht hat, macht er nun die besten Schnäpse. Christoph Keller ist jetzt 47 und macht Schluss. Zum zweiten Mal. Ein sehr offenes Gespräch über Ehrgeiz, Stolz, Eitelkeit und die Frage, warum mit etwas anzufangen viel einfacher ist, als mit etwas aufzuhören.

Das brand eins Magazin zum Hören – Schwerpunkt Marketing 46:29

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