„Selbstoptimierung und Statusangst hängen zusammen“, sagt die Soziologin Anja Röcke. Im Podcast spricht sie darüber, woher der Hang zur Verbesserung kommt, was die soziale Schicht damit zu tun hat und wie der Forschungsstand ist.
Im Podcast erklärt Anja Röcke, warum Selbstoptimierung in der Mittelschicht eine besondere Dynamik hat: Das Aufstiegsversprechen sei nicht mehr selbstverständlich, gleichzeitig nehmen Abstiegsängste zu. Das sorge für Druck, sich selbst zu rationalisieren. Sie macht auch klar, dass hier noch mehr Forschung mit qualitativen Interviews und Umfragen nötig ist.
Zu viel Selbstoptimierung?
In der brand eins zum Schwerpunkt „Ballast abwerfen“ plädiert Röcke dafür, uns von der Vorstellung zu lösen, dass es immer noch besser geht. Sich Ziele als Motivation zu setzen oder seine Leistung zu steigern, sei per se nicht verkehrt. Problematisch werde es aber dann, wenn es zum Selbstzweck wird oder die eigenen körperlichen Grenzen nicht mehr wahrgenommen werden.
Ganz praktisch schlägt sie vor, öfter auf Fortschritte in der Vergangenheit zu schauen, statt auf immer neue Ziele, und sich außerdem Grenzen zu setzen. Denn Selbstoptimierung kenne keine Grenzen. Das Gegenteil aber helfe: Selbstgenügsamkeit.
detektor.fm-Moderator Christian Bollert spricht mit Anja Röcke über den Drang zur Selbstoptimierung und wie soziale Herkunft damit zusammenhängt.