Als Fitness-Influencerin hat Louisa Dellert ihren Körper nicht geschont, bis sie zusammenbrach. Heute blickt sie anders darauf. Influencerin auf Instagram aber ist sie geblieben – für Politik. Ein Gespräch über Körperbilder, Hass im Netz und ihr zukünftiges Geschäftsmodell.
Nach ihrem Zusammenbruch wusste Louisa Dellert, dass sie etwas ändern muss. Eine Herz-Operation war nötig geworden, nachdem sie als Fitness-Influencerin jahrelang ihren Körper überfordert hatte. Die Essstörung und Magersucht konnte sie überwinden.
Die Herz-OP war der Aha-Moment: Ich habe verstanden, dass mein Körper mehr ist als ein Sixpack und viele Muskeln im Internet und dass der mir ganz viel Gutes gibt.
Louisa Dellert
Mit den Themen Selbstliebe, Gesundheit und Frauenrechte hat sie sich neu erfunden. Das Geschäftsmodell „Influencerin“ hat sie überdacht, auf Instagram ist sie aber geblieben. Ihr Körper steht weiter in der Öffentlichkeit – wofür sie auch Hass abbekommt – doch die inhaltliche Ausrichtung ist eine ganz andere als früher: Dellert äußert sich zu Body-Shaming, Selbstbestimmung und Body-Positivity. Das verfolgen heute etwa 470 000 Follower und Followerinnen.
Einen zweiten Zusammenbruch wird es nicht geben, ist sie sich sicher. Zu wenige Posts? Schwinden Followerinnen und Follower? Sie gehe heute anders mit dem Druck um, der dadurch entsteht. Zwar macht Dellert weiter Inhalte für Instagram, sie hat aber auch einen Politikpodcast gestartet und eine Firma für nachhaltige Produkte aufgebaut. Denn sie möchte sich breiter aufstellen – für die Zukunft.
Ich verdiene mein Geld inzwischen auch mit einem Shop, Moderationen und Social-Media-Beratung, bin aber noch abhängig von Instagram.
Louisa Dellert
detektor.fm-Moderator Christian Bollert spricht mit Louisa Dellert über ihren Wandel von der Fitness- zur politischen Influencerin, welche Rolle ihr Körper dabei spielt und wie sie mit Hass im Netz umgeht.