brand eins Podcast | Stefanie Ren — Künstliche Intelligenz

ChatGPT, schreibe mir die beste TV-Serie der Welt

Die Drehbuchautorin Stefanie Ren (Netflix, Paramount +) nutzt ChatGPT bereits bei ihrer Arbeit als eine Art Sprachassistent. Sie versteht aber die Ängste ihrer streikenden Kolleginnen und Kollegen in Hollywood, die neben besserer Bezahlung auch Regeln für den Einsatz von KI fordern.

Streik in Hollywood

Bereits seit Mai 2023 streiken die Drehbuchautorinnen und -autoren in Hollywood. Sie wollen besser bezahlt und bei erfolgreichen Serien am Gewinn beteiligt werden. Und auch den Umgang mit künstlicher Intelligenz möchten sie geregelt haben. Denn viele haben Angst, dass ihre Arbeit in Zukunft von ChatGPT übernommen wird. Eine, die ChatGPT bereits für ihre Arbeit an Drehbüchern nutzt, ist Stefanie Ren.

Ich benutze die KI als eine Art Drehbuchassistent, wenn ich irgendwo steckenbleibe.

Stefanie Ren

Stefanie Ren ist Drehbuchautorin für Filme bei Netflix oder Serien wie „A thin line“ bei Paramount+. Sie trägt der KI zum Beispiel auf, ihr zwölf Vorschläge für eine Szene zu schreiben. Mit diesen Vorschlägen, „von denen keiner taugt“, kann sie dann weiterarbeiten. Und so könne KI als eine Art Drehbuchassistent dienen, der die Arbeit erleichtert.

Bias in der KI

Künstliche Intelligenz reproduziert aber auch Vorurteile. Deutlich wird das an einem Beispiel aus der Praxis: Die Anfrage „Schreibe mir einen Pitch für die beste Serie der Welt“, die Stefanie Ren an ChatGPT gestellt hat, hat ihr der Chatbot mit diesem Vorschlag beantwortet: „Thomas Müller ist Kommissar in Berlin und ermittelt in einem Mordfall an einer jungen Frau“.

Aktuell ist die KI noch sehr limitiert in ihrem Weltbild.

Stefanie Ren

Wichtig sei, dass man sich bewusst sei, dass KI diese alten Muster von Ausgrenzung und Benachteiligung aktuell reproduziere und man mit menschlicher Intelligenz bewusst gegensteuere.

Im „brand eins Podcast“ beleuchten wir in gleich mehreren Episoden das Thema KI. In dieser zweiten Folge spricht detektfor.fm-Moderator Christian Bollert mit Stefanie Ren darüber, welche Rolle Künstliche Intelligenz schon jetzt in ihrem Arbeitsalltag spielt. Im Gespräch erzählt Ren, welche Vorteile ChatGPT und Co. für die Filmindustrie bringen können und warum sie findet, dass Menschen wie Til Schweiger fast eine größere Gefahr für Drehbuchautoren und Drehbuchautorinnen als KI sind.

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